Die gemeinsame Gestaltung von Projekten macht uns großen Spaß und ist auch eine große Sache! Kunst²- oder Kunst³-Projekte verbinden Musik, Literatur und Kunst. Mit unseren Herzensprojekten erreichen wir viele Menschen und das macht uns alle miteinander glücklich!
Anette Welp (* 1963)
MA Germanistik, Bibliothekswissenschaften und Pädagogik Systemische Familienberaterin (zweijährige Ausbildung) Poesietherapeutin (ohne HPG-Zulassung) Mitglied in der DGPB (Deutschsprachige Gesellschaft für
Poesie- und Bibliotherapie, kreatives Schreiben und Biographiearbeit e.V.). Hauptberuflich in der Gemeindeverwaltung Trebur: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte
Nadine Grüßgen (*1996) Portraitfotografin Studium Kunstgeschichte und Philosophie (bis 2017) http://www.nadinegruessgenfotografie.de/ Email: info@nadinegruessgenfotografie.de
(Rüsselsheimer Echo vom 26.01.2018 - von Susanne Rapp)
Mit der Stricknadel erstochen
Literatur - Wenn die Liebesbeziehung abkühlt - Anette Welp liest »Geschichten zur Nacht«
Im Rahmen der Lesereihe »Geschichten zur Nacht –
Literatur zum Genießen« hatten die Königstädter Bücherfreunde am Mittwoch die
Autorin Anette Welp zu Gast, die mit ihren Kurzgeschichten und Gedichten zum
Thema »Liebe und andere Irrtümer« ihr Publikum unterhielt, zum schmunzeln und nachdenken brachte.
Rüsselsheim. Im Taumel der Verliebtheit zu
schreiben ist das, was Dichter und Autoren immer schon getan haben. Doch gibt
es auch eine Zeit nach der Liebe, wenn eine Beziehung auskühlt, vom Alltag
eingeholt wird. Wenn kritische statt zärtliche Worte fallen und der Gedanke,
den Anderen loswerden zu wollen sich in den Vordergrund drängt. Und genau diese
ungemütliche Phase ist es, der sich die Autorin und Verlegerin Anette Welp bevorzugt widmet. So etwa in der dialogreichen Geschichte »Lena liebt«, in der
sich ein Paar gegenseitig Vorwürfe macht,
um festzustellen, wie weit voneinander entfernt man bereits seit vielen Jahren
nebeneinander herlebt.
Die gebürtige Kölnerin beobachtet und
analysiert, legt den Finger auf Wunden. Denn das, was sie beschreibt, ist in
vielen Beziehungen Realität. Erst wenn eine ihrer Geschichten mit Mord
abgerundet wird, führt die Überspitzung der Situation beim Publikum zum
Schmunzeln. In der Geschichte »XXL-Michel« beklagt sich eine Frau bei der
Psychologin über ihren Mann, der immer mehr einem Michelin-Männchen ähnelt, da
er ständig fetter werde. Das Unwohlsein der Gattin wächst, denn der XXL-Michel
ist auch charakterlich recht unangenehm. Die Sache hat schließlich ein Ende,
als sie ihrem Elend unter Zuhilfenahme ihrer Stricknadeln ein Ende setzt.
Das Männermorden aus literarischer Seite sei mal
ihr Spezialgebiet gewesen, erklärt die Treburerin
ihrem Publikum. Ihre erste Geschichten- und Gedichtsammlung mit dem Titel »Ex
und hopp – Liebesspiel und Mordeslust«
zeigt eine breite Palette davon, wie ungewollte Ehemänner zu Tode kommen. 2006
gründete sie ihren eigenen Verlag, den »Augen auf Verlag«, der im vergangenen
Jahr sein zehnjähriges Bestehen feierte. Aus diesem Anlass erschien die Sammlung
»Die Welt meistern«, in der Welp Lieblingsgeschichten ihrer Schaffensphase zusammengetragen hat. Nach dem
Druck der ersten Auflage sei der Schrecken groß gewesen, als sie feststellte,
dass beim Rückentext auf dem Cover des Buches ein wichtiger und entscheidender
Buchstabe fehlte, der aus Geschichten Gechichten
machte. Alles nochmal drucken lassen? Welp entschloss sich anders und machte
aus der »Gechichte« eine Geschichte, die
nun als Einlageblatt in den Büchern zu finden ist.
Ein wenig Horror fängt sie in ihrer Geschichte
»Der Saxophonmann« ein, als die Protagonistin den so empfindsamen Mann, der
sein Instrument so wundervoll beherrscht aus einem ganz anderen Blickwinkel
kennenlernt. Ihre detailversessene Beschreibung lässt dem Publikum geradezu die
Haare zu Berge stehen und unangenehmen Ekel aufkommen.
Lustig wird es aber in der Geschichte, in der
sie, die Kölnerin, von ihrem Job in einer Frankfurter Kneipe erzählt und nicht
weiß was ein Geripptes ist. Wunderbar sind Welps Gedichte, die sich in ihren
Büchern mit den Geschichten abwechseln und die punktgenau Gefühle und
Situationen widerspiegeln.
sura
Echo online / Lokales / Kreis Groß-Gerau / Büttelborn vom 21. August 2017
Facetten der Liebe im Café Extra
Von Charlotte Martin
BÜTTELBORN
- Der Abend mit Literatur und Musik von Autorin Anette Welp und dem
Liedermacher Harald Pons war im Garten der Kleinkunstbühne geplant. Doch
der Freitag war regnerisch, so dass die Künstler im Café Extra ganz
aufs poetische Blühen ihrer Worte und Melodien setzten. Dies gelang.
Vor knapp 20 Besuchern begrüßte Kulturamtsleiterin Claudia Weller zum
musikalisch-literarischen Tête-à-Tête, das in Zusammenarbeit mit den
kommunalen Büchereien Klein-Gerau und Worfelden initiiert worden war.
„Wer ist eigentlich Karla?“ lautete die Überschrift, eine Frage, die
das Programm immer wiederkehrend flankierte. Am Ende war’s das
gleichnamige Lied von Harald Pons, das vom Hasardeur erzählt, der mit
„Kerstin kuschelt, mit Lena lacht und mit Maria nach Madeira reist“.
Karla bleibt das unerreicht weibliche Ideal – nie gesehen, nie gekannt
und nie berührt, doch stets erträumt.
Klar: Die perfekte Liebesbeziehung gibt es nicht, darin schienen
Anette Welp und Harald Pons einig. Die Lieder und Geschichten, die sie
boten, basierten auf dem Fußfassen in der Realität, die mit
überstiegenen Träumen freilich nichts zu tun hat. Kurz: Es ging um
Lebenserfahrung, um fatale Wiederholungen, um Fluchtgedanken und um die
unausrottbare Sehnsucht nach einer Nähe, die wiederum bald lästig wird.
Heitere, nachdenkliche Facetten der Liebe
Anette Welp und Harald Pons gaben ein stimmiges Duo ab, nahmen ihr
Publikum mal heiter, mal nachdenklich, mit ins Thema um die Facetten der
Liebe. Applaus war ihnen sicher, Sympathie ebenfalls. Anette Welp, mit
betont weiblicher Leidenschaft und weiblichem Zorn schreibend, führte
die mehrheitlich ebenfalls weibliche Zuhörerschaft durchs Dickicht der
Gefühle von Stimmungshoch zu Stimmungstief. Dies spiegelte sich in der
Kleiderwahl ihrer Frauenfiguren von Push-up-BH bis zum saloppen Pulli
wider. Die Chansons, die Pons komponiert und getextet hat, begleitete er
auf der Gitarre und mit Mundharmonika, Bassist Tom Steinel grundierte.
„Pons macht supergeile Musik“, pointierte eine Besucherin, was im Saal
Konsens war.
Teils geprägt von Wehmut („Der Sommer war viel zu schnell vorbei, der
Herbst kommt ungefragt“), teils sinnlich („Du bist schön, dein Haar
leicht ergraut, ein Hauch von Spätsommer auf deiner Haut“), kam Pons gut
an. Er zelebrierte Lebensfreude mit bubenhafter Attitüde („Ich könnte
die ganze Welt umarmen vor Glück“) und besang das Glück all der
Kleinigkeiten, die das Leben angenehm machen. Welp hingegen verwob in
ihrer Geschichte vom glücklichen Tag außerordentlich perfekte
Augenblicke – der unverhoffte Liebesbrief vom Ehemann, der Flirt mit
einem Beau, das Verständnis der Schwiegermutter, die ungefragt das Haus
verlässt. Freilich: All dies wäre viel zu glatt, um wahr zu sein.
„Kennen Sie das? Ich nicht“, schloss Welp. Beifälliges Lachen.
Eindringlich schilderte die Autorin zermürbende Beziehungsgeflechte
aus Frauensicht. Auf Glück folgt Trübsinn, folgen Wut oder das kurze
Gefühl der Selbstbefreiung. Im Zentrum des Gefälles der Emotionen ihrer
Frauenfiguren stand indes immer ein Mann – ein nerviger, peinlicher Mann
oder aber ein ersehnter, ein gar über den Tod hinaus geliebter. Da
mochte man leise fragen: „Hört diese Liebesqual denn niemals auf?“ Und
auch im durchweg sensiblen Potpourri von Pons ließ ein Lied dann doch
aufhorchen, ein Lied, das manche Frau irritieren mag: „Zehntausend
Fotos“ hat der Psychopath vom Objekt seiner Begierde gemacht, tapeziert
die Wohnung damit, verfolgt sie, bis sie zermürbt in den Tod springt.
Harter Tobak, von Pons mit Einfühlung in den Stalker aufbereitet. Am
späten Abend schwenkten Pons und Welp thematisch um, nahmen Krisen,
Kriege und Ängste ins Visier – Welp mit Kolumnen, Pons mit politischen
Songs. Dies überzeugte, doch im Zentrum standen die Facetten der Liebe.
Zehnjähriges. Anette Welp verlegt ihre eigenen Bücher - Jetzt stellt sie ihr neues Werk vor.
Vor zehn Jahren gründete Anette Welp den „Augen Auf Verlag“ in
Trebur. Anlässlich der erfolgreichen Dekade als Verlegerin, stellte
sie am Samstag im „Café zu mir“ ihr neues Buch mit dem Titel „Die
Welt meistern“ vor.
Trebur. Mit den Worten: „Ohne euch würde ich jetzt nicht hier
stehen“, sprach Anette Welp, die seit 1998 in Trebur lebt, ihren
Dank aus. Denn im Publikum, das zu ihrer Lesung gekommen war, saßen
Freunde, Helfer und Mitstreiter, die Welps Arbeit als Verlegerin auf
unterschiedliche Weise unterstützten. Monika Deja, langjährige
Freundin der Autorin und Verlegerin, hielt eine liebevolle
Ansprache, in der sie Welp bezüglich ihrer Tätigkeit mit den Worten
zitierte: „Darin steckt mein ganzes Herzblut. Das ist meine
Passion.“ Als die gebürtige Kölnerin 2006 den Augen Auf Verlag
gründete, war ihr nicht klar, was sich daraus entwickeln würde. Dass
sich eine Plattform für Künstler und Kollegen bildet, auf der sie
gemeinsam Projekte realisiert, war nicht vorauszusehen.
"Es ist nicht immer einfach"
Kurzgeschichten und Gedichte, Kalender, ein Hörbuch, Kolumnen und
ein Kunstbuch entstanden in den vergangenen zehn Jahren. Hinzu kamen
Lesungen, Auftritte mit befreundeten Künstlern und Musikern,
Workshops und vieles mehr. „Es ist nicht immer einfach“, gab Welp
zu, die als Frauenbeauftragte in Trebur tätig ist. „Ich muss bei
allem immer wieder lernen, meinen eigenen Wert zu erkennen.“ Doch
die Herzlichkeit und Wertschätzung, mit der ihr die Menschen
begegneten, erleichtere vieles.
Ihr neues Buch ist eine Mischung aus Gedichten und Geschichten, die
das Leben, die Liebe und Leidenschaften beschreiben, und
nachdenklich, übermütig oder auch lustig Situationen analysieren.
Selbstironie bewies sie bereits bei ihrer ersten Geschichte. Denn
als Perfektionistin, wie sie sich selbst beschreibt, entdeckte sie,
dass auf dem Klappentext ihres frisch gedruckten Buches ein
Buchstabe fehlte. „Wer den Fehler findet, kann ihn gern behalten“,
erklärte sie leichthin und hatte aus dem Missgeschick eine eigene
Geschichte gemacht, die von dem unauffindbaren Buchstaben handelte
und die ihr half, darüber zu lächeln. Sie sei noch immer ein wenig
aufgeregt, erklärte sie den Gästen, die das Café bis auf den letzten
Platz ausfüllten. Doch dies legte sich, als sie mit der Lesung
begann und ihre Zuhörer in den Bann zog. Vom Altern, dem Tod,
Toleranz, Emanzipation und dem Einreißen von Mauern handelte eine
Geschichte mit dem Titel „Drüben ist Freiheit“, die nachdenklich
machte.
Am Ende wird angestoßen
Gedichte folgten, deren einzelne Worte eindringlich
forderten, so dass sie vorgelesen zu schnell vergingen, um ihre
ganze Wirkung zu zeigen. Krimieffekte und Schwarzhumoriges tauchten
bei den beiden Geschichten um den imaginären Willi Wischlowski auf,
der, wie die Autorin hervorhob, frei erfunden ist. Doch lächelnde
Zuhörer zeigten, dass sie die Sorte Mann, die er verkörpert, auch
kennen. „Einen Willi gibt es in jedem Ort“, bestätigte Welp dann
auch und genoss die Spannung in den Gesichtern ihrer Zuhörer, als
sich die Geschichte und deren Auflösung dem Ende neigte.
Ihr Gedicht
„Racheengel“ hatte die Autorin als Lesezeichen auf den Tischen
verteilt, und am Ende wurde mit einem Glas Sekt auf zehn Jahre Augen
Auf Verlag angestoßen. Am 1. Mai findet im Café zu mir ein Tag der
offenen Tür statt, an dem Anette Welp um 15 Uhr ein weiteres mal aus
ihrem Buch vorlesen wird. Das Buch „Die Welt meistern“ von Anette
Welp kann im Buchhandel unter der ISBN: 978-3-9810974-2-9 bestellt
werden.
(Allgemeine Zeitung - Rhein Main Presse vom 22.03.2016)
Wenn Worte und Töne sich vereinen Von Wolfgang Bohrmann
KUNST Anette Welp und Susanne Landskron zu Gast im Café
„Rheinverliebt“ / Publikum beeindruckt
OPPENHEIM
Leiser Trommelklang im Hintergrund, sie erzählt von ihrer Reise
zu den Navajo-Indianern im Canyon de Chelly, wo sie ihre indianischen Wurzeln
ergründen will. Tiefe Töne auf der Blockflöte lösen die Trommel ab, dann
erscheinen sie vor dem geistigen Auge: Klippen, die in Rosa, Gelb und Orange
erstrahlen, und Baumwollsträucher, die den Rio de Chelly säumen. Hoch in der
Luft kreist ein riesiger Roter Milan vor schroffen Felsnadeln. Auf fast
magische Weise vereinen sich Worte und Töne und die Zuhörer formen Bilder in
ihren Köpfen, die so oder ähnlich aussehen könnten.
Mit geschlossenen Augen
Eine Vorstellung ganz besonderer Art erlebten die Besucher im Café
„Rheinverliebt“ in Oppenheim mit den beiden Künstlerinnen Anette Welp aus
Trebur und Susanne Landskron aus Rüsselsheim. Die beiden haben das Programm
„Wortklang“ aus Lyrik und Klängen erarbeitet, das sie nun erstmals vor Publikum
darboten. In einem hochkonzentrierten Vortrag las Welp Texte aus dem Kunstbuch
„LotterNächte“, das sie zusammen mit der Malerin Gudrun Greb im vergangenen
Jahr in ihrem „Augen Auf Verlag“ herausgegeben hat. Dieser Bildband kombiniert
die Welp’schen Texte mit farbstarken, abstrakten Acrylbildern. Die akustische
Weiterbearbeitung zusammen mit der Musikerin, Klangtherapeutin und
Klangkünstlerin Landskron, die die Texte mit rhythmischen und sphärischen
Klängen untermalte, wurde nun präsentiert und mit Texten aus Welps Buch
„Funkensausen“ ergänzt.
Vor Beginn wurden die Zuhörer aufgefordert, sich eigene Bilder zu den Texten
und Klängen vorzustellen, und zur Einstimmung verteilte Welp an jeden Gast ein
Lesezeichen mit einem Auszug aus ihren tiefsinnigen Texten. Tatsächlich war die
Konzentration unter den Gästen in der Folge sehr hoch und je weiter der Abend
fortgeschritten war, desto aufmerksamer wurde das Publikum. Einige verfolgten
die Darbietung über lange Strecken mit geschlossenen Augen. Die Art des
Vortrags war sowohl für die Künstlerinnen als auch für das Publikum sehr
fordernd und deshalb waren alle für eine Pause schon nach gut dreißig Minuten
dankbar. Die Zuhörer konnten das Gehörte reflektieren und bei einem
Sauerkirschlikör, den die Wirtin Irina Humenetska spendierte, neue Kräfte für
den zweiten Teil sammeln.
In ausgeprägter Harmonie
Auch im zweiten Teil flossen Text und Töne in ausgeprägter Harmonie ins Ohr
und wurden dort direkt von der Fantasie in Bilder umgesetzt. Man hatte
stellenweise sogar manchmal das Gefühl, an einer Gruppenmeditation
teilzunehmen. Nach einer weiteren halben Stunde war das Publikum sichtlich
beeindruckt von der Darbietung und konnte sich über eine Zugabe aus Welps neuem
Buch „Die Welt meistern“ erfreuen, das ab 2. April direkt beim Verlag und im
Buchhandel zu erwerben sein wird. Der Verlag feiert zeitgleich sein
zehnjähriges Bestehen.
(Rüsselsheimer Echo vom 31.12.2015)
Das Schreiben ist ihre Passion
Von RALPH KEIM
Anette Welp kann nicht ohne. Ohne das Schreiben: Die
Angestellte in der Gemeindeverwaltung von Trebur ist neben ihrem Hauptberuf als
Schriftstellerin und Verlegerin tätig.
Trebur. Das geschriebene Wort ist Anette Welps Passion. Die
52 Jahre alte Treburerin brütet mit Leidenschaft über Worten und Wörtern, über
Formulierungen und Satzstellungen. Sie sorgt aber auch dafür, dass mit ihrem
„Augen Auf Verlag“ Kolleginnen und Kollegen eine Möglichkeit finden,
künstlerische Projekte umzusetzen. „Schriftstellerisch war ich im Prinzip schon
als Schülerin der damaligen Schülerzeitung tätig“, erzählt die Treburerin.
Wurzeln in Köln Mit Anfang 20 kam Anette Welp zum Kölner WDR. Die Domstadt wurde zum neuen
Zuhause der gebürtigen Paderbornerin, die Germanistik und
Bibliothekswissenschaften studierte. „Zehn Jahre habe ich damals beim
WDR-Rundfunk gearbeitet.“ Ende der 1990er Jahre zog Anette Welp von Köln weg
nach Trebur, gründete dort eine Familie. Seit 2002 ist sie im Rathaus von
Trebur als Verwaltungsfachangestellte beschäftigt, amtiert seit 2003 zudem als
Frauenbeauftragte. „Aber in Köln habe ich noch immer Wurzeln“, bekräftigt sie. In diese Zeit des privaten und beruflichen Umbruchs fällt auch ihr erstes
Buch. Von „Ex und hopp“ besitzt Anette Welp selbstverständlich noch immer
Exemplare und kann sich bestens an das Glücksgefühl erinnern, als sie es zum
ersten Mal – praktisch druckfrisch – in den Händen hielt. „Es war ja schon eine
tolle Sache, als ich endlich einen Verlag gefunden hatte.“ Denn wer hierzulande
schriftstellerisch tätig, aber nicht gerade ein Promi ist, wird mit seinem
ersten Manuskript, das er an den Mann bringen will, durchaus auch mit nicht
gerade rechtschaffenen Zeitgenossen konfrontiert. Doch Anette Welp war nicht so
unklug und zahlte einige Tausend D-Mark nur dafür, ihr erstes Buch in einer
Zeit gedruckt zu sehen, als es die Online-Möglichkeiten von heute noch gar
nicht gab.
Mit „Ex und hopp“ startete die Schriftstellerin Anette Welp durch. Dabei
wolle sie Menschen den Spiegel vorhalten und selbst stets authentisch bleiben.
„Eigentlich schreibe ich ständig. Mit dem Schreiben kann ich der Freiheit der
Fantasie nachkommen“, beschreibt sie ihre Passion, der sie mit der Gründung eines
eigenen Verlags im Jahr 2006 selbst ein Fundament gegeben hat. In ihrem Verlag
sind bislang fünf Bücher, ein Hörbuch, zwei Kalender und ein Kunstbuch
erschienen.
Zudem setzt Anette Welp mit ihrem Verlag unterschiedliche Konzepte um,
beispielsweise „Kunst²“ mit Literatur und Musik sowie die Wanderausstellung
„WortMalerei“ mit Literatur und Malerei, außerdem Lesungen in
Frauengefängnissen sowie Kalenderprojekte. Selbstverständlich geht die
Treburerin mit ihren Werken auf Lesungen und scheut dabei auch längere
Anfahrten nicht.
Befreit und beflügelt Seit einem Jahr bietet Anette Welp eine literarische Werkstatt an. Die
Teilnehmer sollen durch das Schreiben „befreit, beflügelt und beglückt“ werden.
Das Schreiben zur Selbstanalyse, Selbsterkenntnis und Selbsterfahrung. Das
Schreiben zur Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Körpers.
In der Region tritt die Künstlerin Anette Welp wieder Mitte März an die
Öffentlichkeit: Die Ausstellung „WortMalerei II“ ist bis zum 14. Juli im
Rathaus von Riedstadt zu sehen. Die Vernissage beginnt am 17. März um 18.30
Uhr. Am 18. März tritt Anette Welp mit Susanne Landskron mit „Worte umspielt
von Klängen“ im rheinhessischen Oppenheim auf. Die Veranstaltung im Café
„Rheinverliebt“ beginnt um 18 Uhr.
Weitere Informationen über die Arbeiten von Anette Welp gibt es unter www.vollweiblich.de
(Allgemeine ZeitungRhein Main Pressevom 21.12.2015)
Liebe und andere Sehnsüchte
Von Wolfgang
Bohrmann
LESUNG
Autorin Anette Welp spricht im Café „Rheinverliebt“ über erotische Träume und
Alltagssituationen
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass so viele da sind“, freute sich Anette
Welp zur Begrüßung der Gäste ihrer Lesung im Café „Rheinverliebt“ in Oppenheim.
Mit 22 Besuchern war das Café sehr gut besetzt. Welp las an diesem Abend Texte
über Liebe, Katastrophen und Sehnsüchte. In einer bunten und spannenden
Mischung führte die Autorin das Publikum durch allerlei Lebenssituationen ihrer
Protagonisten.
So beschrieb
eine der Geschichten die unerfüllte Liebe zu Pierre, die nach langen Jahren
dieser Affäre mit dem Tod der Geliebten endet. Sie erzählt ihm davon, wie gerne
sie doch ganz zu ihm gehört hätte, wie sehr sie seine Frau beneidete und wie
einsam sie sich fühlte, wenn er nicht bei ihr sein konnte.
Eine andere
Erzählung beschreibt einen Tanzabend von Manu mit Sven, der zuerst sehr
distanziert und dann mehr und mehr eng und erotisch verläuft. Die Geschichte
endet damit, dass sich Manu nach unzähligen Tänzen zuhause müde ins Bett neben
ihren bereits schlafenden Mann legt.
Welp versteht es meisterhaft, Situationen
aus dem wirklichen Leben amüsant und bisweilen auch sehr erotisch – jedoch zu
keiner Zeit schlüpfrig – zu erzählen.
Die gebürtige Kölnerin beschreibt unter
anderem, wie sie in Frankfurt als Kellnerin einen besonders gut aussehenden
Gast bedient, der ein „Geripptes“ bestellt, was sie als Kölnerin nicht
versteht. So fragt sie ihn: „Feinripp oder Doppelripp?“ Daraus entsteht ein
witziger Dialog, bei dem Welp sich sichtlich mühte, den Part des Gastes in
hessischer Mundart zu sprechen. Der missglückte Versuch kam beim Publikum gut
an, entsprechend amüsiert hörte man das Ende der Geschichte, als die Kellnerin
sich an den schönen Gast drängt und ihn auffordert: „Nimm mich, ich bin fein,
ehrlich und doppelt gerippt.“
Zwischen den
Geschichten und Gedichten suchte Welp auch immer wieder den Kontakt zum
Publikum, dies lockerte die Atmosphäre auf und man merkte, dass die Zuhörer
sich mehr und mehr auf die Inhalte einließen. Ein
Höhepunkt des Abends war zweifellos, als Welp sich für ihre erotische
Weihnachtsgeschichte umzog. Sie hatte rote Armstulpen,
Weihnachtskugel-Ohranhänger und als Krönung einen roten Stringbody mitgebracht.
Letzteren zog sie natürlich nicht an. Die Geschichte drehte sich um eine Frau,
die sich am Heiligen Abend ins kleine Schwarze wirft, um die etwas verstaubte
Ehe wiederzubeleben. Als Geschenk hat sie für ihn einen Gutschein für ein
Wellness-Wochenende. Aber, wie das Leben so spielt, er geht nicht auf ihren
subtilen Wunsch ein und kommt in Jogginghose und Pulli zur Bescherung. Als sie
ihr Geschenk öffnet, eskaliert die Geschichte und endet damit, dass sie zu
ihrer Freundin zieht.
Alles in
allem erlebte man einen kurzweiligen, unterhaltsamen Abend, der allerdings auch
sehr nachdenkliche Momente produzierte.
(Main-Spitze vom 7. Oktober 2015)
Anette Welp bietet in Trebur Kreativ-Workshops an
TREBUR
- (dev). Bis in die Tiefe der eigenen Empfindungen tauchen die
Teilnehmer der Workshops von Kunst- und Kreativpädagogin Anette Welp ab.
In der jüngsten Kreativwerkstatt ging es darum, die eigene Geschichte
zu schreiben. Im Workshop gab es eine Einführung ins kreative Schreiben. Sie wolle
Impulse geben, damit die Teilnehmerinnen sich selbst erkennen können,
schildert Welp. Der Workshop sei aber keine Anleitung, wie ein Buch
geschrieben werde, betont sie.
Diesen Workshop hat Welp zugunsten des Sozialen Netzes in Trebur
veranstaltet. Die Einnahmen gehen komplett ans Netz. „Ich bin mit
Herzblut bei der Sache“, erzählt sie. [...]
Beim Workshop „Kreativ-Poesie“ geht sie ganz persönlich auf die
Teilnehmer ein und holt sie dort ab, wo sie stehen. „Es gibt viele
Möglichkeiten, die eigene Kreativität zu leben und auszudrücken“, sagt
sie. Einige spielen ein Instrument, andere malen, und auch schreiben
gehöre dazu. Der Workshop gehe aber tiefer, will die „Lebensthemen“ der
Teilnehmer, die immer wieder an die Oberfläche kommen, verarbeiten.
„Ein Tagebuch ist die beste Art zur Selbstreflexion“, sagt Welp. Aber
nur, wenn man sich später auch die früheren Einträge ansehe. Nur so
könne festgestellt werden, ob sich am eigenen Verhalten oder der eigenen
Einstellung etwas verändert habe.
Schreiben allgemein könne auch bei Beziehungen nützlich sein.
Manchmal helfe es schon, die Vorstellungen eines Partners
aufzuschreiben. „Ich bin aber keine Therapeutin“, betont Anette Welp.
Die Kurse sollen mehr Hilfe zur Selbsthilfe sein, das eigene Ich genauer
zu erkennen.
Zum Einstieg hat Welp einen Leitfaden und ein Konzept erarbeitet, mit
dem sie versucht, den Teilnehmern Impulse zu geben. Das können
bestimmte Satzanfänge sein, die dann selbst vervollständigt werden
müssen. Hilfreich sind aber auch so genannte „Impulskarten“. Darauf sind
Symbole zu sehen, zu denen die eigenen Gedanken geäußert werden sollen. „Es sind nur kleine Mosaiksteinchen im Leben, die verändert werden“,
erklärt Welp. Weil die Aussagen und Reflexionen sehr persönlich sind,
stehe sie auch außerhalb der Kurse und Workshops ihren Teilnehmern
weiter für Nachfragen zur Verfügung.
(Groß-Gerauer Echo vom 07. Oktober 2015)
Schreiben, um sich selbst zu erkennen
Anette Welp unterrichtet im katholischen Gemeindezentrum St. Alban einen Kreativ-Kurs Poesie
TREBUR - (sura). Für Anette Welp befreit, beflügelt und beglückt das Schreiben. In einem „Kreativ-Kurs Poesie“ des Sozialen Netzes Trebur gab sie Anregungen, mit denen Schreiben zur Selbstreflektion genutzt werden kann.
Es gehe in ihrem Kurs nicht darum, den perfekten Text zu schreiben. Viel wichtiger sei hingegen, für sich selbst zu schreiben und dadurch zu Selbstanalyse, Selbsterkenntnis und Selbsterfahrung zu finden, was wiederum Selbstheilungskräfte aktiviert, so Anette Welp, die selbst als Autorin arbeitet und 2006 den Augen Auf Verlag gründete. Mit Hilfe von assoziativen Impulskarten und Fragebögen, bei denen es darum geht, Sätze zu vervollständigen, regt sie die Kreativität an. Satzanfänge wie „Ich möchte wissen“ oder „Ich ärgere mich, weil“ führen zu Gedankengängen. Impulskarten, die verschiedene Gesichter zeigen, aktivieren Erinnerungen und spornen die Kreativität an. Oft reiche eine einzige Karte aus, um etwas in Bewegung zu setzen, erklärt die Germanistin und Erziehungswissenschaftlerin.
Seit Anfang des Jahres bietet sie literarische Werkstätten an, die sich mit wichtigen Lebensthemen wie Freiheiten oder Beziehungen beschäftigen. Dabei fiel ihr auf, dass Männer und Frauen ganz unterschiedliche Schwerpunkte setzen und andere Impulse geben. Welp arbeitet bei ihren Kreativkursen mit einem Grundkonzept, doch in der Praxis hat sie die Erfahrung gemacht, dass es ganz wichtig ist, auf die einzelnen Teilnehmer als Menschen zuzugehen und sie direkt abzuholen, um ihre Zielsetzungen und ihre Bedürfnisse zu erkennen und damit zu arbeiten. Die ideale Methode des Schreibens ist das Führen eines Tagebuches, mit dem das Unterbewusstsein erforscht und begrabene Dinge zum Vorschein gebracht werden können. Dabei sei zunächst gleichgültig, ob es sich um Positives oder Negatives handle. Wichtig sei die Bewusstwerdung bisher vergrabener Erinnerungen. Ganz bedeutsam sei auch, mit sich selbst immer ehrlich zu sein und Vertrauen zu haben. Bei einem Kurs mit dem Thema Beziehungen, der nur von Frauen besucht wurde, hätten alle Teilnehmerinnen durch das kreative Schreiben in ihrem Leben kleine Puzzlesteine verändern können, freut sich Welp. Doch manchmal sei nur ein einziges Steinchen notwendig, um Großes zu bewegen. Über sich erklärt die Autorin: „Schreiben ist mein Leben“. Sie sieht es als ihre Aufgabe, anderen die Fähigkeit zu kreativem Schreiben zur Verfügung zu stellen und dabei mit kleinen oder auch großen Impulsen zu helfen. [...]
Allgemeine Zeitung - Nachrichten Oppenheim vom 21.09.2015
Autorin und Liedermacher zu
Gast im Oppenheimer Kulturcafé „rheinVerliebt“
Einen festen
Ablauf gibt es im Café „rheinVerliebt“ nicht: Autorin Anette Welp und
Liedermacher Harald Pons reagieren spontan auf das, was der andere gerade
macht, sagt oder besingt.
Von Andrea
Krenz
OPPENHEIM -
Schade. Den beiden Künstlern, die am Freitagabend im Oppenheimer Kulturcafé
„rheinVerliebt“ auftraten, hätte man mehr Gäste gewünscht. Aber auch so wurde
der Abend „Kunst² – Lieder, Geschichten und Gerüchte von gegenüber, unterwegs
und nebenan“ zu einem gemütlichen und unterhaltsamen Beisammensein im kleinen
Kreis.
Die
Künstler, das sind die „pädagogisch-künstlerische Allrounderin und Autorin“
Anette Welp und der Liedermacher, Dichter und Rechtsanwalt Harald Pons. Ein
kurzes Briefing: „Womit fange ich an, womit machst du weiter?“ Pons lässt wie
hingeworfen die ersten Töne auf dem Klavier erklingen. „Wenn ich könnte, wie
ich wollte“ heißt sein erstes Lied, das er singt. Und etwas später greift er
zur Gitarre. „Wieder einmal ist der Sommer vorbei.“ Immer im Wechsel mit Welp,
die passend zu seinen Liedern eine Erzählung, ein Gedicht, eine Kurzgeschichte
aus ihren Büchern heraussucht.
Sie plaudert
vom Minimalismus, erzählt vom Ehepaar, das schon 50 Jahre zusammenlebt, obwohl
sie immer nur den einen Wunsch hatte, ihn zu töten. Welp liest aus ihrem Buch
„Ex und hopp“ vom tragischen Tod des Mannes, der einen Frauenparkplatz belegt,
und sie wechselt zum Politischen, „weil Lustiges jetzt nicht passt“, nachdem
Pons in dem Lied „Leben bis 18 Uhr“ das Schicksal einer missbrauchten Tochter
besingt, die ihren Vater umbringt.
Es geht um Trauer und Liebe
Immer im
Wechsel agieren Sänger und Erzählerin, Einflüsse von Reinhard Mey oder auch
Heinz-Rudolf Kunze sind bei Pons deutlich zu hören. In den Liedern, Geschichten
und Gedichten, die die beiden im Café „rheinVerliebt“ singen und vorlesen, geht
es um die Schwachen, die Alleingelassenen, die Alten, es geht um Trauer ebenso
wie um Liebe in all ihren Facetten. „Funkensausen“ heißt eines der Bände, aus
dem Welp dazu vorträgt.
So gestalten
Pons und Welp einen Abend, der nicht nur amüsant ist, sondern auch nachdenklich
stimmt und Denkanstöße gibt. Einen festen Ablauf des Programms gibt es nicht.
Die Künstler reagieren lieber spontan auf das, was der andere gerade macht,
sagt oder besingt. Und passen ihren nächsten Beitrag jeweils an. So entsteht
eine perfekte Symbiose.
Pons bedient
sich seiner Lieder von verschiedenen CDs, bringt aber auch ganz Neues. „Das
hier habe ich noch nie öffentlich gespielt“, leitet er über zu einer Ballade
über die Frage, „wie wir wohl später leben werden, wenn wir alt sind“. Sein
schwermütiger „Winterblues“ klingt geradezu romantisch und Welp greift das
Motiv auf und fährt mit einem Liebesgedicht fort: „Was wird aus uns?“
So geht es
abwechselnd weiter. Und wären da nicht die Uhr und die schon vorgerückte
Stunde, man könnte immer noch weiter so da sitzen im bequemen Polstersessel und
einfach nur zuhören. Welp und Pons sind „Kunst²“ – sie hätten wirklich ein
größeres Publikum an diesem Abend verdient. Aber auch im kleinen Rahmen sind
sie einfach großartig. Chapeau.
(12. März 2015 Rüsselsheimer Echo - Biebesheim -)
„Es lebe die Efrauzipation!“ Kulturinsel – Anette Welp und Harald Pons beim
Geschlechterkampf
GERNSHEIM.
Kein bisschen leise waren Autorin Anette Welp und
Liedermachen Harald Pons bei ihrem gemeinsam gestalteten Abend gleichen Titels
in der Gernsheimer Kulturinsel. Abwechslungsreich ging es in der Kulturinsel
mit Autorin Anette Welp und Liedermacher Harald Pons zu. „Kein bisschen leise“ war es in der Kulturinsel, als Harald
Pons den Abend zum Frauentag mit seinem Lied für die Frauen einleitete: „Du
hältst mich für inkonsequent, für einen, der mit anderen Frauen pennt, der ständig
Mitleid braucht und Zigarren raucht, der wenig redet und dabei nichts sagt.“
Dem Lamento folgt der Trotz: „Mann zu sein macht mächtig Spaß, denn wir
rasieren uns nass. Beim Rasieren ist Mann ganz frei, ganz Mann.“ Ansonsten ging es weiblicher zu. Da würde selbst der
Songpoet fliegen, wenn er könnte, wie er sang. Dabei „wollen wir gar nicht zu
den Sternen, sondern nur zur Gleichstellung“, versicherte Anette Welp, die im
Rathaus Trebur als Beauftragte für Chancengleichheit arbeitet. Das Duo
unterhielt mit Liedern, Geschichten und Gerüchten von gegenüber, unterwegs und
nebenan.
Da schafft es Welp, dass ihr Schlipse geschenkt werden – als
Zeichen der Macht. Das vierjährige Töchterlein hat das Anliegen der Mama
begriffen: Mit erhobener Faust ruft sie im Kindergarten lauthals aus: „Es lebe
die Efrauzipation!“
„Das Lied hat mir am besten gefallen“, rief in der Pause
eine Zuhörerin. Sie meinte „Eigentlich“ von Pons, der dieses Wort als das
gemeinste überhaupt bezeichnet: „Eigentlich mag ich dich, und eigentlich nicht
mehr. Lass mich gehen und mach es mir nicht schwer.“ Von einem, der eigentlich hätte überleben können, erzählte
Welp in der Mär vom Frauenparkplatz: Der Falschparker will die schrille Stimme
der Mahnerin nicht hören, sie nicht mehr sehen, nicht mehr fühlen – und von ihr
nicht mehr gesehen werden. Weil alles in Erfüllung geht, zieht sie ab. Da
braust Rita ins Parkhaus und rumpelt über den unsichtbaren Mann. Welp trocken: „Der
Verblichene hinterlässt Frau, Kind, Hund – und einen Frauenparkplatz.“ Dass er die alten Weiber mag, versichert Harald Pons. In „Ein
Hauch von Spätsommer“ besingt der das, was weder richtig jung noch richtig alt
ist: „Du bist schön, die Haare leicht ergraut. Der Herbst steht voll zum
Angriff bereit.“ Mit ein wenig Satchmo-Reibeisen in der Stimme fordert er
später „Wir müssen mal reden“. Rasierfantasien und die Frage nach Carla
Anette Welp versichert kurz darauf, sie wolle Männer
eigentlich gar nicht ändern. Beispielsweise liebe sie Dreitagebärte: „Wenn ich
beim Rasieren mit scharfer Klinge zuschaue, läuft es mir kalt den Rücken
hinunter.“ Nun ja, Fantasie hat die Frau allemal, die gerade gemeinsam mit
Malerin Gudrun Greb die kreative Kooperation „WortMalerei 2“ eingegangen ist.
Derweil fragt Harald Pons einen Freund: „Wer ist Carla?“ Denn von Barbara,
Maria, Lea und Sandra und den anderen Geliebten weiß er, doch wer, verdammt,
ist Carla? Womöglich ist sie ja nur „das Phantom in deinem Leben, mit dem du
dich selbst betrügst“. Der Liedermacher überrascht immer wieder mit seinen Versen,
die sich nur selten in erwarteter Weise fortsetzen. Ein Phantom – und vielleicht der Traum einer jeden Frau – ist auch das
noch nicht existente Buch „Putz dich schlank“ für den Mann. Glaubt man Welp,
wäre es ein voller Erfolg: „Drei Kilo hat er abgenommen, und schwärmt sogar von den Vielzweck-Hausschuhen.“
Na dann.
Stockstädter Literaturwettbewerb 2014-2015 Literaturpreis 2015 der Sparkassen-Stiftung Groß-Gerau:
Einen Förderpreis gab es für "Der Trugschluss" von Anette Welp. "Die
Geschichte schaut in soziale Abgründe, die viele lieber nicht wahrnehmen
würden." Wer "Der Trugschluss" und die anderen Siegerbeiträge 2015 lesen möchte: Schlussakkord. Bornhofen Verlag Gernsheim. ISBN 978-3-9814955-4-6. 11 Euro
Vielen Dank an Hans Welzenbach für das Foto mit Sabine Funk!
(Rüsselsheimer Echo vom 5. März 2015)
Farbenfrohe Bilder zu hübschen Gedichten
Ausstellung – Anette Welp und Gudrun Greb zeigen in der Groß-Gerauer
Volksbank-Hauptstelle „WortMalerei 2“
GROSS-GERAU. Farbenfroh
und lyrisch: So beschreibt René Lorenz, Bereichsleiter der Volksbank
Darmstadt/Südhessen im Kreis Groß-Gerau, die Ausstellung im Foyer der Filiale
am Sandböhl. „WortMalerei“ nennen Anette Welp und Gudrun Greb ihr Zusammenwirken.
Viel Liebelei, viel
Lebenslust, farbenfrohes Sein und wortweises „Funkensprühen“ – diese Stimmungen
prägen die Wort-Bild-Ausstellung, die im Foyer der Volksbank am Sandböhl zu
sehen ist. „WortMalerei 2“ nennen Autorin Anette Welp und Malerin Gudrun Greb
ihre kreative Kooperation bei der Wanderausstellung. „Der Frühling klopft
an die Tür. Farbenfrohe Bilder und hübsche Gedichte kommen uns gerade recht“,
begrüßte Volksbank-Bereichsleiter René Lorenz nonchalant zur Vernissage der Ausstellung
am Dienstagabend. Als Mann der Finanzwelt überließ er es allerdings der
Laudatorin Monika Deja, tiefer in die Bild-Wort-Präsentation vorzudringen. Die Mitarbeiterin im
Fachdienst Kultur und Bildung der Gemeinde Trebur stellte die Künstlerinnen als
ideales Duo ideenreicher Gestaltungskraft vor. Beide 1963 geboren, habe die
Kunst sie in der Riedgemeinde zusammengeführt, Freundschaft entstand: Die eine
schreibt, die andere malt. Anette Welp ist als
Autorin mit frauenbewegtem Impetus keine Unbekannte, hat den Verlag „Augen auf“
gegründet und arbeitet im Rathaus Trebur, wo sie Beauftragte für
Chancengleichheit ist. Gudrun Greb ist Gestalttherapeutin und Heilpraktikerin,
schwingt den Pinsel in ostentativ subjektiven Ausdrucksprozessen, die Bilder
zeitigen, die sich keiner Stilrichtung zuordnen lassen. Der Oberbegriff der
abstrakten Malerei gibt ihren flammenden, kreiselnden, mal strukturierten, mal
lebhaft überbordenden Acrylbildern Freiraum und Rahmen zugleich. Die Schau in der
Volksbank ist ein kreativer Paarlauf, der Frauenpower feiert: Schönheit,
Klugheit, Stärke. Attribute, die Anette Welp im Gedicht „Spiegelbilder“
benennt, eine locker gestrickte Ode der gegenseitigen Anerkennung. „Voll
weiblich“ ist auch Anette Welps Homepage überschrieben – ein Begriff, der den
Auftritt der beiden originellen Damen bei der Vernissage sowie ihre
selbstbewusste Kreativität treffend charakterisiert. Was macht ihre
Gedichte aus? Auf diese Frage antwortete Anette Welp: „Ich liebe Metaphern,
lasse mich reinfallen in ein Sprachbild, arbeite von innen nach außen. Nach dem
ersten Entwurf nehme ich das Gedicht nochmals vor, gebe ihm Feinschliff.“ Die
Liebe in ihren Variationen sei zentrales Thema, so Welp. Mit Gudrun Greb
arbeitet Anette Welp nicht zum ersten Mal zusammen. Es gab eine
Vorläuferausstellung (WortMalerei 1“) unter umgekehrten Vorzeichen: Die
Lyrikerin ließ sich von Grebs Bildern zum Schreiben verführen. Gudrun Greb sprach am
Rand der Vernissage von der Faszination, diesmal die Stimmungen der Gedichte
zur Grundlage der Malerei gemacht zu haben. „Aufhören zu denken, sich auf die
Gefühle einlassen, das hat Spaß gemacht und zeitigte für mich teils
erstaunliche Resultate“, so Greb heiter. „LotterNächte“ heißt
eins der Gedichte von Welp, das zugleich Titel des Katalogs ist, der die Bilder
und Gedichte vereint und druckfrisch im „Augen auf“-Verlag zu haben ist. In der
Volksbank präsentierten die Künstlerinnen zu genanntem Gedicht gleich doppelten
malerischen Ausdruck: Ein Bild in kühlen, grünblauen Farbverläufen, das andere
in temperamentvollen Rottönen. Die Gefühlspalette einer langen Nacht mit „Kopf
im Rausch“ und „Lückengefechten“ ist eben breit – vom roten, lustvollen Taumel
bis zum grünschlierigem Kopfweherwachen. Samten violett ist das
Bild, das den Versen „Rotviolette Nacht schiebt mich in das Morgen“ gehorcht,
„Funkensausen“ heißt die Lyrik, die in erotischem Stakkato, „Begegnung.
Umarmung. Berührung. Öffnen, fließen, saugen, pressen“ beschreibt. Grebs Bild
dazu flammt von grünem Grund zu kräftig orange dahin jagender Farbe auf.
Stürmisch, wie die gesamte Farbpalette der Wort-Bild-Schau, die bis 30. April
zu sehen ist.
(Kölner Stadtanzeiger vom 5. Januar 2015 - von Alexander Figge)
Ehrenfeld - 05.01.2015
Lesung im Café Goldammer
Anette Welp lockt Vogelsanger in den Bürgerladen
Die Lesung im Goldammer ist für Autorin Anette Welp ein Heimspiel.
Die Autorin Anette Welp, die im Viertel
geboren wurde, kehrte für einen Leseabend in ihre Heimat zurück. In
ihren Texten erinnert sie sich an das Leben in ihrer Kindheit und zieht
Vergleiche zur heutigen Gesellschaft.
Im Café Goldammer, das zum neuen Bürgerladen der
Stadtteilgenossenschaft Vogelsang gehört, ist es so gemütlich wie in
einem Wohnzimmer. Auf Stühlen, Sesseln und Sofas sitzen die Zuhörer und
lauschen den Worten von Anette Welp. Die 51-Jährige Autorin liest aus
ihren Texten. Es ist eine der ersten Kulturveranstaltungen dort.
Der
Bürgerladen Goldammer wurde im vorigen Jahr eingerichtet, um die
Versorgung des abgelegenen Stadtteils mit den notwendigsten Dingen zu
verbessern. Hier gibt es vor allem Lebensmittel. Aber auch Kultur – für
viele ja ebenfalls ein Lebensmittel – soll immer wieder angeboten
werden.
Die gebürtige Paderbornerin Welp schreibt
seit Jahren und hat schon zahlreiche Bücher, Kurzgeschichtensammlungen
und Gedichtbände veröffentlicht. Sie beschäftigt sich vor allem mit der
Beziehung zwischen Mann und Frau und mit den kleinen Wundern und Tücken
des alltäglichen Lebens. Die 51 Jahre alte Anette Welp ist in Vogelsang,
genauer im Reiherweg, aufgewachsen und im Veedel zur Schule gegangen.
Heute lebt und arbeitet sie im hessischen Trebur, südlich von Mainz, als
Verwaltungsangestellte. Doch in ihre ehemalige Heimatstadt kommt sie
immer wieder gerne, schließlich leben ihre Eltern nach wie vor in
Vogelsang. Die lassen sich natürlich die Lesung ihrer Tochter nicht
entgehen. „Das ist toll, ich treffe hier Leute, die ich schon lange
nicht mehr gesehen habe und außerdem finde ich die Texte meiner Tochter
sehr schön und besonders treffend“, sagt Monika Welp. Anette Welp trifft
auch auf alte Jugendfreundinnen im Goldammer. „Ich sehe soviel bekannte
Gesichter hier, da brauche ich mich gar nicht groß vorstellen“, sagt
die Schriftstellerin zu Beginn . Ihr erster Text begibt sich auch auf
bekanntes Terrain.Kinderwelten früher und heuteIn
„Spielplatz“ geht es um die unterschiedliche Lebenswelt von Kindern
heute und früher. Welp hat in ihren Erinnerungen gekramt und liest nun
von Menschen aus Vogelsang, die früher dort gelebt haben. Im Text heißt
es: „Früher trafen wir uns auf dem großen Spielplatz bei Meier, Müller
oder Schmitz hinterm Gartenzaun. Wir haben getobt, Sandburgen gebaut,
Steine und Glasscherben gesammelt, uns mit Sand beworfen und uns mit
unseren besten Freundinnen und Freunden getroffen. Es war unser
Spielplatz. Und heute? Heute gibt es auch Spielplätze, aber sie sind
leer gefegt. In jedem Garten ist ein Spielplatz mit schönem
Klettergerüsten, die bunt verlockend in der Sonne auf grün gepflegtem
Rasen stehen. Aber jedes Kind spielt allein auf seinem eigenen
Spielplatz.“ Die Lesung hat die Autorin dem Café geschenkt. Als sie
durch ihre Eltern von der Eröffnung des Bürgerladens gehört hat, war sie
sofort begeistert von dem Konzept und nahm sich vor, die Initiative zu
unterstützen.
Petra Gräff aus dem
geschäftsführenden Vorstand der Stadtteilgenossenschaft für den
Bürgerladen ist begeistert: „Die Veranstaltung passt gut in unser
Programm, da wir meist Menschen mit einem Bezug zum Viertel hier haben.“
Neben Lesungen werden in der Goldammer auch Singabende und
Filmvorführungen angeboten.
Workshop „Kreativpoesie“ verdeutlicht die Heilkraft des Schreibens
Von Renate Danker
TREBUR -
„Kreativpoesie“
So war ein Workshop mit der Schriftstellerin sowie
Kunst- und Kreativpädagogin Anette Welp im „Café Wunderbar“ betitelt, an
dem fünf Frauen und ein Mann teilnahmen „Es gibt viele Möglichkeiten, die eigene Kreativität zu leben und
auszudrücken“, sagt Welp. Die einen spielen ein Instrument, die anderen
malen und wieder andere schreiben. Bei dem Workshop im „Café Wunderbar“
ging es nicht um das Erlernen von Schreibtechniken oder Stilistischem,
sondern um die Heilkraft des Schreibens, denn Schreiben zur
Selbstanalyse, Selbsterkenntnis und Selbsterfahrung, also kreatives
Arbeiten mit Poesie, aktiviert die Selbstheilungskräfte. Schreiben, so
weiß die Kunst- und Kreativpädagogin, stimuliert die Hirnregion, die die
Ausschüttung des Hormons Kortisol kontrolliert, welches das Immunsystem
beeinflusst.
Blockaden lösen
Die Heilkraft des Schreibens sei eine uralte, wenn man etwas bewahren
oder loslassen möchte, hieß es. Man könne sich Dinge regelrecht von der
Seele schreiben. Bei diesem Prozess kämen oft auch verschüttete Dinge
an die Oberfläche, Dinge, die innerlich feststeckten. „Lebensthemen, die
gesehen werden wollen“, weiß Welp. Solche kleinen Blockaden kann das
Schreiben lösen.
Bei dem Workshop machten sich die Teilnehmer also auf den Weg zu
ihrem Selbst. Begonnen wurde als Lockerungsübung mit dem Anfang eines
Satzes, den sie beenden mussten. Danach suchten sie sich Impulse durch
Alltagserlebnisse, die auf Karten abgebildet sind, ehe das eigentliche
Schreiben in vier Einheiten begann. Die Ergebnisse wurden reihum
vorgelesen und führten zu der Erkenntnis, dass man mit Ängsten oder
Problemen nicht allein ist. „Auch das entlastet die Psyche“, sagt Anette
Welp, die eine Zusatzausbildung als Kunst- und Kreativpädagogin
absolviert hat und Wert darauf legt, dass sie keine Therapeutin, sondern
Coach ist.
Bei der Entdeckungsreise zu sich selbst war es wichtig, dass das im
Kreis Vorgelesene und Besprochene vertraulich behandelt wird. Poesietherapie gab es übrigens zuerst in Amerika.
Für Anfang 2015
plant Welp eine Schreibwerkstatt über zehn Mal 90 Minuten. Sie soll
immer mittwochs oder donnerstags stattfinden, Mitte Januar beginnen und
bis Anfang Mai laufen. Die Idee zur Schreibwerkstatt bekam Anette Welp
durch Lesungen in Frauengefängnissen. Die Insassinnen hätten danach
gefragt. Deshalb habe sie ihre Zusatzausbildung gemacht, um das
notwendige Handwerkszeug zu erlangen und die Menschen dort abholen zu
können, wo sie stehen.
ANMELDUNG
Interessenten können sich unter der Telefonnummer 0 61 47 / 91 94 64
oder per E-Mail an augenauf.welp@t-online.de über die Schreibwerkstatt
informieren und anmelden.
(Frankfurter
Neue Presse vom 08.11.2014)
Kreativ-Duo kehrt zurück Mit dem
zweiten Teil ihrer interdisziplinären „Wort Malerei“ kehren Gudrun Greb und
Anette Welp ins Landratsamt Groß-Gerau zurück. Auch ein Bildband ist geplant.
„Wort Malerei 2“ – die aktuelle Kunstausstellung im
Foyer des Groß-Gerauer Landratsamts verrät schon mit ihrem Titel, worum es
geht: Mit Schriftstellerin Anette Welp und der Malerin Gudrun Greb zeichnen
gleich zwei Künstlerinnen verantwortlich, es geht um die Wechselwirkung
zwischen den beiden Kunstgattungen Lyrik und Malerei, und schließlich ist es
schon das zweite Projekt dieser Art.
Landrat Thomas Will (SPD) eröffnete die Schau jüngst
in Anwesenheit der beiden Protagonistinnen.
Dabei berichtete Gudrun Greb, dass
man diesmal ganz anders an die Sache herangegangen sei als zuletzt: Bei der
ersten „Wort Malerei“ habe Anette Welp Gemälde von Gudrun Greb lyrisch
interpretiert. Nun sei es genau umgekehrt gewesen: Grebs Acrylbilder sind die
intuitive Reaktion auf Welps Gedichte, versuchen nicht, diese zu interpretieren
oder vom Verstand her anzugehen, sondern verstehen sich als spontane
künstlerische Momentaufnahmen.
Anette Welp wiederum findet spannend, wie Leser, und
damit auch ihre künstlerische Partnerin, mit ihren Texten und Fragmenten
umgehen: Es habe frappierende Übereinstimmungen gegeben, aber es seien auch
Bilder entstanden, die sie selbst ganz anders vor Augen gehabt habe. „Es war eine gleichermaßen aufregende wie kreative
Zusammenarbeit“, befand das Treburer Künstler-Duo. Die studierte Germanistin Anette Welp lebt und
arbeitet seit 1998 in Trebur. Seit Ende der 1990er Jahre veröffentlicht die
gebürtige Kölnerin Kurzgeschichten und Prosa, seit 2006 in ihrem eigenen „Augen
Auf Verlag“. Gudrun Greb stammt aus Miltenberg am Main und lebt
seit 1985 in Trebur. Die Gestalttherapeutin malt seit 1985, hat sich bei
Studienaufenthalten in Worpswede und in den USA weitergebildet und ihre Werke
bereits bei verschiedenen Ausstellungen in Deutschland präsentiert. „Wort Malerei 2“ ist von den beiden Künstlerinnen ganz
als ein in Entstehung befindlicher Arbeitsprozess konzipiert und soll auch als
Wanderausstellung gezeigt werden. Im Foyer des Landratsamts,
Wilhelm-Seipp-Straße 4, ist das Projekt bis Freitag, 28. November, zu den üblichen
Öffnungszeiten zu sehen.
Wer sich darüber hinaus mit den „Wortmalereien“
beschäftigen möchte, muss bis zum nächsten Frühjahr warten: Dann erscheint im
„Augen Auf Verlag“ ein Bildband, der die bisherigen Werke dokumentiert. Telefonisch sind Anette Welp unter (0 61 47) 91 94 64 und Gudrun Greb unter (01
72) 7 59 44 91 erreichbar.
(fnp)
(Frankfurter Neue Presse vom 27.05.2014)
Ein lyrischer Blick hinter die Fassaden
Mörfelden-Walldorf.
Anette Welp und Harald Pons
hatten zu einer gemeinsamen Matinee eingeladen. Die Autorin widmete sich dem
Zusammenleben von Mann und Frau. Der Musiker gab Einblicke ins Menschsein.
Was beim Dichterfrühstück
im Dalles Café noch eine Art „Notlösung“ war, entwickelte sich zu einem
künstlerischen Glücksfall. Damals, im Februar, suchte Anette Welp einen
Musiker, da ihr bisheriger Partner ausgefallen war. Sie nahm mit Harald Pons
Kontakt auf, und schon bei dem Dichterfrühstück war zu erkennen, wie gut Welps
Geschichten und Pons Musik zusammenpassten. Nun gab es mit einer
Matinee im Bürgerhaus eine Neuauflage dieser Zusammenarbeit. Wobei richtiger
ist, am Bürgerhaus. Denn das gute Wetter animierte die beiden Künstler, das
Ganze ins Freie zu verlegen. „Mir geht es um das Zusammenleben von Mann und
Frau“, erklärte Anette Welp. „Funkensausen“ heißt das Buch, aus dem sie bei
der Matinee vorlas. „Dabei ist es mir auch wichtig, das Ganze aus der Sicht des
Mannes zu erzählen“, sagte sie.
Während sie beobachtet
hatte, dass viele Frauen ihres Jahrgangs mit Verachtung auf das männliche
Geschlecht reagieren, zeugen ihre Geschichten auch vom Verständnis gegenüber
Männern. Dabei gelingt ihr stets die Gratwanderung zwischen Humor und ernsten
Tönen. Deutlich wurde das etwa bei
der Geschichte „Vollweiblich unterm Weihnachtsbaum“. Wobei Welp schon vor dem
Beginn der Geschichte einige Lacher auf ihrer Seite hatte. Sie kostümierte sich
dazu nämlich weihnachtlich. Dann erzählte sie von einem Weihnachtsfest, dass
etwas anders endete, als von den beiden Protagonisten geplant. Erstmals sind
die Kinder nicht dabei. Und während sie sich in Schale wirft und mit dem
kleinen Schwarzen und schönen Dessous auf ein schönes Fest freut, ist der
Göttergatte eher auf gemütlich gepolt, äußerlich erkennbar an Jogginghose und
flottem Pulli.
Das alles wäre vielleicht
noch erträglich gewesen, wenn nur in der kleinen Schachtel das gewesen wäre,
was sie sich erhofft hatte. Doch ihr Mann schenkte ihr Batterien zu
Weihnachten. „Das sind Batterien für eine Waage! Ich dachte, ich mache es
dieses Jahr etwas spannend“, sagte er. Als er noch hinterher schob, dass sie
etwas mollig geworden sei, war es vorbei. Sie packte ihre Koffer und zog zu
ihrer besten Freundin. Wissendes Grinsen bei den
weiblichen Zuhörern, vereinzelt betroffene Gesichter bei den Männern waren die
vorherrschenden Reaktionen. Zu diesen Geschichten hatte Harald Pons die
passenden Lieder. Auch seine gesungenen Geschichten zeugen davon, dass er die
Menschen beobachtet, hinter die Kulissen und Fassaden blickt. Gerade in seinem
eigentlichen Beruf als Anwalt sammelt er viele Einblicke, die sich in seinen
Liedern widerspiegeln.
LITERATURCAFÉ Autorin Anette Welp und Liedermacher Harald
Pons begeisterten mit Beziehungsgeschichten und Alltagsweisheiten
VON SUSANNE ESCH
Ehrenfeld. Daran hat an diesem Abend
niemand einen Zweifel: „50 Ehejahre können eine sehr lange Zeit sein“, sagt
Anette Welp. Das Publikum nickt – besonders die ältere Dame in der ersten
Reihe. Im gemütlichen Wohnzimmer-Ambiente des Literaturcafé Goldmund können
Künstler und Publikum bestens über die Themen plaudern, um die sich die Kurzgeschichten
drehen, die Welp aus ihrem neuen Band „Funkensausen“,im Wechsel zu den
musikalischen Beiträgen mit Liedermacher Harald Pons, vorliest. Die Geschichte „Irma
nascht“ dreht sich um die jahrzehntelange Zweisamkeit eines Ehepaares und ein
absonderliches Spiel, das von Macht, Lust, Sucht und Rache bestimmt ist. Irma
ist ein eine besondere Art von Tortenjunkie. 50 Ehejahre lang kann sie sich
nicht abgewöhnen, nach dem Anschneiden der sahnigen Kuchen das Messer
abzulecken. Der Ehemann erträgt es geduldig und forderte dafür nachts im
Ehebett seinen Lohn. Irma erduldet den Beischlaf.
Absurder
Beziehungsalltag
Bei der Goldenen Hochzeit kommt es zum
Showdown: Der Ehemann bestellt Irma zur Feier des Tages eine Torte, die
geliefert wird, als alle Gäste bereits am Tisch sitzen, wohl wissend, dass Irma
nicht widerstehen kann und das Messer vor aller Augen abschlecken wird. Sie schneidet,
leckt einmal, legt das Messer hin und sagt: „Ich habe in den 50 Jahren nicht ein
einziges Mal daran gedacht, mich scheiden zu lassen. Ich hätte dieses Haus
nicht verlassen können ... Aber ich habe immer den Wunsch gehabt, dich zu
töten!“ Mit diesem Satz endet die schlicht anmutende
Geschichte, die genauso alltäglich ist wie unglaublich.
Die absurden Seiten des Beziehungsalltags
sind Welps Lieblingsthema. Die meisten ihrer Geschichten kreisen um Liebe,
ihren Anfang und ihr Endstadium. AnetteWelp erzählt sie mit psychologischem Feingefühl
und viel Gespür für die tragischen und die komischen Momente.
Im humorvollen Ton berichtet sie von dem
Weihnachtsfest eines Paares: Sie ist hübsch gemacht, er im Jogginganzug. Sie
hofft, dass er ihr ein Schmuckstück schenkt. Das habe sie sich nach all den
Jahren Kindererziehung auch verdient, findet sie. Sie wird enttäuscht: In dem kleinen
Päckchen, das unter dem Tannenbaum auf sie wartet, sind kleine Batterien für
eine Waage, die er ihr kaufen will. Die habe sie mittlerweile einmal nötig,
findet der Mann. Seine Frau packt die Koffer. „Meistens sind es die spontanen Entscheidungen,
die frau niemals bereut“, so Anette Welp. Woher sie die Beziehungsgeschichten
mitsamt ihren Weisheiten hat? „Ich bin Frauenbeauftragte im Rathaus von Trebur
in Hessen. Da habe ich mitbekommen, wie Frauen und Männer so ticken. Das möchte
ich vermitteln. Ich möchte, dass wir einen Weg finden, miteinander umzugehen“,
sagt Welp.
Harald Pons ergänzt das Programm um eine
männliche Sicht auf alltägliche Dinge: In humorvoll-kritischem Reinhard
Mey-Jargon berichtet er mit melodiösen Liedern geistreich und wortgewandt, weniger
von großen Gefühlen als gefühlten Kleinigkeiten, die sich beim näheren Hinsehen
als echte Gemeinheiten entpuppen, wie beispielsweise das Wort „eigentlich“. „Eigentlich sind wir zwei doch ganz gut
ausgekommen. Eigentlich war immer alles ok. Eigentlich reicht mir nicht mehr.
Eigentlich gibt das Leben doch viel mehr her“, singt er – und wirft wenig später
mit sanften Tönen einen Blick in Abgründe menschlicher Beziehungen.
Der Song
„10.000 Fotos“ berichtet von einem Stalker, der sein Opfer in den Tod treibt,
von romantischen Gefühlen bei größter Mitleidlosigkeit – und davon, dass es
zwischen Männern und Frauen viel Schlimmeres gibt als 50 Ehejahre.
Groß-Gerauer Echo vom
20. Februar 2014 | crs |
Lieder, Geschichten und Gerüchte
Lesung
– Schriftstellerin Anette Welp und Musiker Harald Pons zu Gast beim
Dichterfrühstück
MÖRFELDEN Literarisches
und Musik boten Anette Welp und Harald Pons beim Dichterfrühstück im Mörfelder
Dalles-Café.
Verpasste Gelegenheiten
und einschneidende Entscheidungen, aber auch witzige Episoden waren Themen der
unterhaltenden und spannenden Geschichten, die Anette Welp beim
Dichterfrühstück im Dalles-Café aus ihrem Buch „Funkensausen“ vorlas. Harald
Pons präsentierte dazu Lieder seiner CD „Merkwürdige Zeiten“ und neue Stücke. Mit „Kunst² – Lieder,
Geschichten und Gerüchte von gegenüber, unterwegs und nebenan“ war die
Veranstaltung der Stadtbücherei überschrieben, bei der Welp und Pons vom Umgang
der Geschlechter mal ernst, mal heiter erzählten.
Oft entwickelte sich das
alltägliche Miteinander zum Gegeneinander, wobei Welp und Pons genau
hinschauten. Ihre Texte waren präzise ausgearbeitet, überspitzt oder auch
ironisch und mit viel Tiefgang. Das kam bei den Besuchern gut an. Applaus gab
es reichlich.
Dies sei seine
Lieblingsgeschichte, erklärte Pons, als Welp sich anschickte, „Voll weiblich
unterm Weihnachtsbaum“ zu zelebrieren. Sie hatte dazu Ohrstecker mit
Weihnachtskugeln angelegt, weihnachtliche Armstulpen übergezogen und mit
spitzen Fingern Dessous aus einer Geschenktasche hervorgeholt, die sie gleich
wieder darin versteckte. Anschließend widmete sie sich ihrer Geschichte, bei
der sich die Protagonistin mit eben diesen Dingen beschäftigt, um das
Weihnachtsfest endlich einmal „allein“ mit ihrem Liebsten genüsslich zu feiern.
Der langjährige Ehemann nahm es unterdessen gelassen und blieb völlig
unbeeindruckt. In Jogginghose und legerem Pulli. Er reagierte aber erstaunt auf
die reizvolle Aufmachung seiner Frau und fragte: „Bekommen wir Besuch?“. Ebenso
schwerfällig entpuppte er sich in der Auswahl seines Geschenks. Durch seine
Feststellung ernüchtert, dass sie recht mollig geworden sei, packte sie
schließlich die Koffer und erinnerte sich an ihre
Maxime: „Meistens sind es
die spontanen Entscheidungen, die Frauen nie bereuen.“
Musikstücke wie „Eigentlich“,
„Merkwürdige Zeiten“ und „Zurigg zu dir“ gab Harald Pons passend zu den
Erzählungen zum Besten. Außerdem kommentierte er Anette Welps Geschichten ab
und an mit einem Schmunzeln. Mit 32 Teilnehmern war das
Dichterfrühstück mehr als ausgebucht, freute sich Gisela Müller, Leiterin der
Stadtbücherei, über die gute Resonanz und die Stimmung bei der Lesung.
Die Lesung in Mörfelden
war der erste gemeinsame Auftritt der beiden Künstler. Sieben weitere, darunter
auch in Köln, sollen folgen, verriet die Autorin im Gespräch mit dem ECHO.
Geplant war die Lesung zunächst mit Musiker Matthias Fehlberg, der jedoch nach
Hamburg umziehen musste. So ergab sich die Zusammenarbeit von Anette Welp und
Harald Pons.
Die nächste Veranstaltung
der beiden Künstler ist am 25. Mai (Sonntag) um 11
Uhr im Mörfelder
Bürgerhaus.
Weitere Informationen gibt
es im Internet auf
www.vollweiblich.de und
www.haraldpons.de.
Frankfurter Neue Presse vom 18.02.2014
Südhessenwoche vom 12.02.2014
(Rüsselsheimer Echo - Groß-Gerau - 18. November 2013 - Von Charlotte Martin)
Nervenkitzel unterm Bibliotheksdach VORLESETAG - Drei Autoren aus Nauheim und Trebur sind in der Stadtbücherei zu Gast
GROß-GERAU Spannend, vielfältig und auf hohem Sprachniveau: Damit
bestach der Literaturabend der Stadtbücherei, zu dem am Freitag, dem
bundesweiten Vorlesetag, drei Autoren zu Gast waren. Michael Buttler und
Marco Pfeiffer lasen aus Krimis, Anette Welp trug Kurzprosa und Lyrik
vor.
Es ist nicht selten, dass literarische
Talente erst spät im Leben in die Öffentlichkeit treten. Marco Pfeiffer,
eines von ihnen, las in der Reihe „Drei um Acht“ aus seinem
Erstlingswerk. Am bundesweiten Vorlesetag in der Stadtbücherei,
organisiert in Kooperation mit dem städtischen Kulturbüro, sorgte der
Nauheimer Autor für Nervenkitzel, las mörderische Szenen aus seinem
Roman „Sechs minus eins“.
Gut 20 Zuhörer hatten im hell erleuchteten Raum unterm
Dach Platz genommen, als sie sich vom literarisch packenden, brutalen
Ausbruch einer dunklen Seele mitgerissen sahen. [...]
[...] Michael Buttler, der
ebenfalls aus Nauheim kommt [...] hatte mit Passagen aus seinem zweiten
Roman „Die Bestie von Weimar“ den Auftakt des Abends gemacht und die
Zuhörerschaft überzeugt – wenn auch auf andere Weise.
[...] Starke Zeichnung der Charaktere, die im Widerspiel von Gefühl und
Vernunft aufeinanderprallen, prägt seinen 1825 in Weimar angesiedelten
Kriminalroman.[...]
Den Abschluss des Literaturabends machte eine Frau: Anette
Welp ist keine Unbekannte, kam 1998 von Köln nach Trebur, wo sie nicht
nur als interne Frauenbeauftragte bei der Gemeindeverwaltung arbeitet,
sondern die Begegnung der Künste fördert. Im Eigenverlag („Augen Auf
Verlag“) publiziert sie neben eigenen Texten die Kunst anderer Autoren,
Fotografen und Zeichner. „Funkensausen“ heißt ihr neuer Band mit
Geschichten und Gedichten, sprachlich pointiert ausgearbeitet. Fragen
nach Sinn und Weg des Lebens, nicht zuletzt nach dem Miteinander der
Geschlechter, stehen im Fokus.
Ihre häufig mit Witz gezeichneten Figuren schrammen an
Katastrophen vorbei oder sehen sich unvermittelt vor einem Abgrund
stehen: Spring oder stirb. Bestechender Humor macht den Ernst, ja, die
Tragik, hinter dem spannungsgeladenen Geschehen, erträglich. Doch was
lustig scheint, birgt stets Erkenntnisse, denen ins Gesicht zu sehen Mut
erfordert: „Liebe überwindet alles. Aber eben auch sich selbst.“
(Rüsselsheimer Echo vom 9. November 2013 von Dennis Möbus)
Wortmalerei im Rathausfoyer
Kultur – Gudrun Greb und Autorin Anette Welp finden künstlerisch wieder einmal zueinander
TREBUR. Besondere Kunstwerke: „Wortmalerei“ ist seit Donnerstag im
Treburer Rathaus zu sehen. Dahinter steckt ein gemeinsames Projekt von
Malerin Gudrun Greb und Autorin Anette Welp. Die Idee entstand 2006, als Greb eine
Ausstellung im Rathaus plante und Monika Deja vom Kulturbüro auf die
Idee kam, dass Welp doch Gedichte zu den Kunstwerken entwickeln könnte.
Gesagt, getan: Sie entwickelte auch noch Wortkunst, und es fand eine
erste gemeinsame Ausstellung im Rathaus statt.
„Dadurch ist der Kontakt erst entstanden“, erklären die
beiden Künstler. Nun, sieben Jahren später, war es Zeit für eine weitere
Auflage. Diesmal allerdings umgekehrt: Während Welp Gedichte
geschrieben hatte – einige waren bereits in Büchern und Kalendern
veröffentlicht, andere hingegen ganz neu – malte Greb passende Bilder.
Allerdings nicht bildhaft, sondern sehr abstrahiert und expressiv. „Ich
habe versucht, ein Wort oder einen Satz aus dem Gedicht zu nehmen, der
ein besonderes Gefühl in mir auslöste. Dieses wollte ich dann malen“,
erklärt Greb.
Dabei arbeitete sie mit Acryl auf Leinwand, teilweise auch
aquarelliert. Diese Aufgabe empfand sie als besonders anspruchsvoll,
denn die Gedichte hätten manchmal eine ganze Zahl von Gefühlen in ihr
ausgelöst. Daher gibt es auch ein Gedicht, zu dem es gleich zwei Bilder
existieren. Insgesamt sind 21 Gemälde ausgestellt.
In den Gedichten von Anette Welp geht es meistens um
Beziehungen und Frauenfreundschaften, sagte die Treburerin. Eine solche
Freundschaft habe sich auch zwischen den beiden Kreativen – beide
Jahrgang 1963 – entwickelt.
Zur Malerei ist Greb in ihrer späten Jugend gekommen.
Obwohl ihre Eltern früher immer gesagt hätten, dass sie nicht malen
könne, wie sich die Künstlerin, die übrigens im buntesten Haus der
Gemeinde wohnt, erinnert. Bei Welp war es genau umgekehrt: „Mein Vater,
der selbst leidenschaftlich malte, wollte, dass auch ich mit der Malerei
anfange. Aber ich konnte einfach nicht malen. Ich habe immer versucht,
etwas mit Worten auszudrücken.“
Auch Bürgermeister Carsten Sittmann lobte die bunten Werke
und die kreativen Gedichte. „Es ist eine gemeinsame Sprachkunst,
Wortmalerei eben.“ Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 19. Dezember zu
den üblichen Öffnungszeiten.
(Rhein Main Presse vom 9. November 2013 von Renate Danker)
Lyrik und Bilder in Acryl Ausstellung "Wortmalerei II" im Rathaus
Trebur. Noch bis zum 19. Dezember wird im Foyer des Treburer Rathauses eine Ausstellung präsentiert, die am Donnerstagabend eröffnet wurde. Unter dem Motto "WortMalerei II" sind Texte von Anette Welp und Bilder von Gudrun Greb zu sehen, die zum zweiten Mal in dieser Form zusammenarbeiten. Die erste Ausstellung fand im Jahre 2006 statt, hieß ebenfalls "WortMalerei" und war auf Initiative von Monika Deja, der Leiterin des Kulturbüros, entstanden.
Extra gemalt
Waren bei der ersten Ausstellung bestehende Texte und Bilder zusammengeführt worden, malte Gudrun Greb diesmal neue Bilder auf Leinwand mit Acrylfarben zu den lyrischen Gedichten, die Welp in verschiedenen Publikationen bereits veröffentlicht hat. Zum zweiten Male vereine sich Sprach- und Malkunst unter dem treffenden Titel "WortMalerei", sagte Bürgermeister Carsten Sittmann, als er im Beisein zahlreicher Besucher die Ausstellung eröffnete. Man könne auch sagen, Gudrun Greb habe Gedichte gemalt. Wie Greb erläuterte, suchte sie sich Welps Gedichte "mit Ecken und Kanten" aus, von denen viele aus dem immerwährenden Herzensfreundinnen-Kalender stammen, den Welp voriges Jahr herausbrachte. Die Ideen für die Bilder hatte sie schon länger im Kopf. Das Malen der Bilder gelang dann in erstaunlich kurzer Zeit. Auslöser sei das Anlegen ihres eigenen Hauses mit bunten Farben gewesen. Bis dahin habe sie nämlich gegenständlich gemalt. Jetzt reduziere sie ihre Werke auf die Farben allein. In einige der Bilder hat Greb Teile der Lyrik eingebaut. Bei der Vernissage las Welp sechs Gedichte vor den genauso betitelten Gemälden, die "Wandgespräche", "Fadenblau", "Geduld/Still in diesen Zeiten", "Lotternacht", "Spiegelbilder" und "Freundschaft feiern" heißen. Bei dem Gedicht "Lotternacht" gab es eine Besonderheit, denn Greb malte gleich zwei Bilder, weil es in ihr so viele Gefühle auslöste. Das eine ist grün, und das andere in Orange und Rot gemalt.
Beziehungen
Gudrun Greb dankte Monika Deja, ohne die sie und Welp sich vielleicht erst später als 2006 getroffen hätten. Außerdem verriet sie, dass sich beide Künstlerinnen gegenseitig inspirieren und in dem, was sie tun, respektieren. Inzwischen sei eine große Nähe da und viel Vertrauen entstanden. In den lyrischen Gedichten von Anette Welp geht es um Beziehungen zwischen Mann und Frau, aber auch um Frauenfreundschaften.
Rüsselsheimer Echo vom 14.10.2013
Main-Spitze - Kultur -
Anette Welp liest in der Raunheimer Mediathek
15.10.2013
RAUNHEIM
Von Michael Kapp
Prosa und Lyrik zum Thema „Liebe“ standen am Freitagabend im Mittelpunkt
einer Lesung in der städtischen Mediathek. Dazu war die in Trebur lebende
Autorin und Verlegerin Anette Welp eingeladen, die aus ihrem neuen Buch
„Funkensausen“ las.
Stein auf dem Herzen
Der Titel ist ein Versprechen, das Welp allerdings nur bedingt einzulösen
vermochte. Auch wenn sich die Autorin, die in Köln Germanistik,
Bibliothekswissenschaften und Pädagogik studierte, sehr dicht an dieser besonderen
Gefühlslage abarbeitete, kamen bei ihr doch vor allem die schmerzlichen Seiten
dessen, was Menschen miteinander verbinden kann, zum Klingen. Nicht wenige der
Besucher, in der überwiegenden Zahl Frauen, mochten ob der Schwere, die Welp
ihren zumeist tragischen Geschichten beimaß, mit einem Stein auf dem Herzen
nach Hause gegangen sein.
Ja, Liebe, die in so unglaublich vielen Facetten in Erscheinung treten kann,
besteht nicht nur aus heiteren Momenten, doch auch das Gegenteil ist zum Glück
kein Dauerzustand. In den Texten von Welp dominierte am Freitag die Schwermut,
die in dieser Fülle fast nicht auszuhalten war. Die musikalische Begleitung
durch den Bluesgitarristen Matthias Fehlberg vermochte die Seelenpein, die da
über die Zuhörer kam, durch sein konzentriertes Spiel mit Anklängen im Folk
zumindest ein wenig abzumildern.
K U N S T ² - B L U E S Z W I S C H E N D E N Z E I L E N
Premiere-Lesung in Lüneburg am 11. Juli 2013
Funkensausen lautet der Titel des neuen Buches von Anette Welp. Blues between the line lautet der Titel der CD von Matthias Fehlberg.
Am 11. Juli 2013 las Anette Welp zum zweiten Mal im Sozial- und Kulturzentrum der Psychiatrischen Klinik Lüneburg vor. Das Besondere an diesem Abend war die musikalische Begleitung von Gitarristen Matthias Fehlberg. Gemeinsam haben Anette Welp und Matthias Fehlberg ein Programm erarbeitet und aufeinander abgestimmt.
Anette Welp
Matthias Fehlberg kaufte mit 15 Jahren seine erste Akustikgitarre. Autodidaktisch lernte er Gitarre spielen. Nachdem er in diversen Bands gespielt hat, begleitete er seit 2005 viele Lesungen mit seiner Gitarre. Heute spielt er Bluesgitarre mit Folkelementen und Slidegitarre im Stile von Ry Cooder, eine Technik, die sehr ausdrucksstark und gefühlvoll ist.
„Wenn das Stück Glas über die Saiten gleitet, ist das der Blues zwischen den Zeilen“, so Matthias Fehlberg.
Gänsehaut pur haben die zwei Künstler ihrem Publikum geboten: Matthias Fehlberg ließ mit seinem Blues zwischen den Zeilen die Geschichten und Gedichte von Anette Welp über erfüllte und unerfüllte Liebe, Katastrophen und Sehnsüchte nachklingen.
Am Ende der Lesung das Fazit: Das eine geht nicht mehr ohne das andere.
(Rüsselsheimer Echo vom 4. Juni 2013)
Bücher für die Fingerspitzen
Verlage Auf der Mainzer Minipressen-Messe präsentieren sich Klein- und Selbstverleger
[...] Geld verdienen für neue Projekte
Als
Verlegerin und Künstlerin gleichermaßen nahm Anette Welp aus Trebur an
der Minipressen-Messe teil. 2006 gründete sie den „Augen Auf Verlag".
Der Verlag ist Plattform für Projekte in den Sparten Literatur, Musik
und Malerei. „Darin steckt mein ganzes Herzblut. Das ist meine Passion“,
beschrieb Anette Welp ihr zweites Leben neben ihrer hauptberuflichen
Tätigkeit in der Verwaltung von Trebur. Das Geldverdienen stehe beim
„Augen Auf Verlag" nicht im Vordergrund und diene stets dazu, das
nächste Projekt zu finanzieren. Von der MMPM zog Anette Welp ein
durchweg positives Fazit. „Ideal für Gespräche, Kontakte und
Anregungen.“ [...]
Funkensausen – Lesung mit musikalischer Umrahmung - am 25. Mai 2013, 20 Uhr im KREML Kulturhaus, Burgschwalbacher Straße 8 in 65623 Hahnstätten (Zollhaus)
Aufrichtige, aufrechte Worte, leidenschaftliche Stimme, einfühlsame Begleitung oder Anette Welp, Luz und Bernd Matejka tragen vor. Ein Saal, ein Dutzend Zuhörer, wohlwollende Atmosphäre. Ein bücherbepacktes Pult, ein Notenständer, eine Gitarre.
Das erste Gedicht: „Meine Liebe - Deine Liebe“ und Funken sausen, springen über, brennen sich ein. Gefühle, die in den Zuhörern Entsprechung finden, wirken, bannen, füllen den ganzen Raum.
„Unbeweglichkeiten“, die umeinander wirbeln, sich anziehen und abstoßen, bis sie zum Liebesgeständnis werden.
„Lena liebt“ - Festhalten, aus Eigennutz, mit Schuldgefühlen erpressen. „Ich liebe Dich“ als Totschlagargument. Dann die Befreiung: „Liebe überwindet alles – manchmal auch sich selbst“!
Pure Sinnlichkeit im lyrischen „Lippenlust“, im „Funkensausen“. Liebe und Unsinn Hand in Hand in „Geglückt verrückt“.
Zum Ende hin schockt Anette Welp mit tiefschwarzem Humor. Zwischenmenschliche Abgründe tun sich auf, wenn „Irma nascht“.
„Pierre“ - der endgültige Abschied, eine sterbende Liebe, entlässt die Zuhörer in den Trost der Musik.
Vor, während und zum Ausklang singen und spielen sich Luz und Bernd in die Herzen der Zuhörer.
In Spanisch, Luz‘ Muttersprache, voll Inbrunst und innerer Ergriffenheit gesungen, durch Haltung, Mimik, Gestik unterstrichen, erklingen Lieder, deren Worte man nicht kennen muss, um die Inhalte zu fühlen. „Besame mucho“, „Chue sera“, „Ave Mariaha“, „Chuievema mucho“, Cucu-ru Paloma“ – behutsam begleitet von untermalenden Gitarrenklängen und teils sanft gesungener Zweitstimme.
"Funkensausen" - beeindruckend für alle, die sich die Zeit genommen haben, zum Lauschen – nach außen und innen.
(Pressetext Inge Klose)
Anette Welp, Luz und Bernd Matejka
(Main-Spitze vom 15. März 2013)
Lesung von Anette Welp in Nauheim leidet unter dem Schneefall
NAUHEIM(dev). Die Treburer Autorin Anette Welp hat bereits einige Bücher veröffentlicht. Meist beleuchtete sie das Geschehen aus Frauensicht. Bei ihrer jüngsten Lesung in der Gemeindebücherei aus ihrem neuesten Buch „Funkensausen“ kam auch die Sichtweise der Männer zum Zug.
Der Termin litt allerdings wetterbedingt unter geringem Zuspruch. Die heftigen Schneefälle sorgten dafür, dass die sonst eher gut besuchten Lesungen in der Bücherei in der SKV-Halle diesmal nur vor acht Zuhörern stattfand. Das könnte aber eher ein Vorteil gewesen sein, denn nun kommt Anette Welp noch einmal nach Nauheim in die Bücherei. Am Dienstag, 23. April, zugleich „Welttag des Buches“, liest sie erneut ab 20 Uhr aus ihrem Buch vor.
Titel als Hinweis
„Funkensausen“ ist kein Roman, sondern eine Mischung aus kleinen Geschichten und Lyrik. Der Buchtitel ist dabei so etwas wie ein Hinweis und zugleich eine Anleitung. Die verschiedenen „Funken“ des Buches können oder sollten einzeln genossen werden. Es ist ein Werk, in dem der Leser je nach Stimmung blättern und schmökern kann. Im Gegensatz zu einem spannenden Krimi eignet es sich eher nicht dazu, in einem Rutsch durchgelesen zu werden.
Ob in den Gedichten oder den Geschichten, Welp (Jahrgang 1963) beleuchtet die alltäglichen Beziehungen und Umgangsweisen von Männern und Frauen miteinander. Der Leser oder Zuhörer wird in die Geschichten hineingezogen. Gleiches oder Ähnliches hat jeder schon einmal selbst erlebt oder erzählt bekommen.
Welp ist ganz nah dran am Leben, wird auch manchmal erotisch („Unbeweglichkeiten“). Spannend ist die Geschichte über den Weihnachtsabend eines Ehepaares („Vollweiblich unterm Weihnachtsbaum“), der fast wie eine Abrechnung über unerfüllte Wünsche und gegenteilige Vorstellungen von Mann und Frau über Gemütlichkeit daherkommt
(Rüsselsheimer Echo vom 14.März 2013)
Schnee macht Strich durch Rechnung
Literatur – Die Treburerin Anette Welp kann in der Gemeindebücherei gerade einmal zwei Gäste begrüßen
Lesung: Anette Welp aus Trebur gab Kostproben aus „Funkensausen“ zum Besten. Wegen des Schnees am Dienstag blieben viele Plätze unbesetzt. Am 23. April kommt sie deshalb noch einmal nach Nauheim. Foto: Rainer Beutel NAUHEIM.
Der Wettergott meinte es nicht gut mit Anette Welp: Die Autorin, die in Trebur auch als Ansprechpartnerin im Büro des Bürgermeisters bekannt ist, saß vor fast leeren Stuhlreihen, als sie am Dienstagabend zumindest eine kleine Kostprobe aus ihrem neuen Buch „Funkensausen“ in der Gemeindebücherei zum Besten gab. Welp verständigte sich angesichts des schwachen Besuchs von nur zwei Frauen mit Büchereileiter Klaus Meyers, dass die Autorenlesung nur ein Vorgeschmack auf eine Wiederholungsveranstaltung am 23. April sein sollte. Dann hoffentlich bei besserem Wetter, denn als Anette Welp ansetzte, einige Geschichten und Gedichte aus ihrem 135 Seiten starken Buch aus dem „Augen Auf Verlag“ vorzutragen, schneite es draußen schier unaufhörlich.
Dabei hätte sich ein Abstecher in die wohlig temperierte Gemeindebücherei im ersten Stock der SKV-Halle sicher gelohnt. Auch bei den wenigen ausgewählten Kostproben war spürbar, dass die nebenberuflich als Schriftstellerin tätige Treburerin im Vorlesen versiert auftritt. Die Betonungen sitzen an der richtigen Stelle, sie hält den Blickkontakt mit ihren Zuhörern, und es gelingt ihr, mit passender Stimmlage Gefühle, Neigungen und Sehnsüchte zu vermitteln, um die es ihr in „Funkensausen“ geht. Etwa mit der Kurzgeschichte „Unbeweglichkeiten“, die gespickt ist mit Beschreibungen, wie sie der eine oder die andere sicherlich schon erlebt hat – sensibel, abtastend und berührend, bisweilen aber auch direkt und kritisch. Aus einem verbalen Schlagabtausch zwischen zwei Verliebten wird ein erotisierendes Gespräch voller Offenheit. Transportiert werden Stimmungen und Verletzlichkeiten, Befürchtungen und Zweifel, Hinwendungen und Offenbarungen, schließlich aber auch Zärtlichkeiten. Alles gipfelt letztlich in dem einfachen Satz: „Lara, ich liebe Dich.“ Das erscheint unendlich schlicht, doch die vorherige Kommunikation zwischen Frau und Mann lässt nur einen Schluss zu: Trotz aller Bedenken ist dieses Bekenntnis ehrlich. Welp trug auch das Gedicht vor, das ihrem Buch den Namen gab: „Funkensausen“. Es kommt daher mit einer Aneinanderreihung von Substantiven, die sich von „Unerwartet. Unverhofft. Mein Blick. Dein Blick“ bis zu „Liebe. Neue Liebe. Leben ein Funkensausen. Kopf weg. Seelenleben“ steigern und allerlei Assoziationen wecken.
Bis an diese Stelle der Lyrik fehlen jegliche Verben, fehlt also genau das, was Leben und Lieben ausmacht, das dynamische Treiben, wenn es zwischen zweien gefunkt hat. So entsteht heftige Spannung. Doch dann: „Öffnen, fließen, saugen, küssen, pressen, greifen, liebkosen, halten, klammern, auflösen, pulsieren, verschmelzen.“ Zum Finale heißt es schließlich „Aus zwei wird Eins“, und Anette Welp überlässt der Fantasie ihrer Leser die Interpretation. Im Buch findet sich aber auch die andere Seite, die böse, verletzende und hässliche Perspektive dessen, was einst vielleicht Liebe war, dann aber in Demütigung, Schmerz, Vergewaltigung und Tod ausartet. Man darf gespannt sein, wie solche Zeilen auf ein größeres Publikum wirken, die von Anette Welp – möglicherweise am 23. April in der Gemeindebücherei ab 20 Uhr, dann vielleicht beflügelt und beseelt von einem schönen Frühlingstag – kurz zuvor noch auf Wolke Sieben mitgenommen werden.
Das erste Treffen der EifelLux Autorinnen eV
fand am 8. März in der wunderschönen
Jugendstil-Villa des Wittlicher Künstlers Ralf Pauly, Friedrichstraße 23
in 54516 Wittlich, statt. Rund 15 Autorinnen haben sich gefunden, sich ausgetauscht und ihre Texte vorgelesen. Ein großes Dankeschöne an die Initiatorin und Autorin Rosemarie Schmitt für diesen wunderschönen Nachmittag!
Am Anfang und am Ende steht ein WIR! Anette Welp mit Rosemarie Schmitt (Mitte) und Inge Klose
Der Klappentext: «Worüber reden wir hier eigentlich?» fragte Maurice gereizt. «Wir reden über Männer und Frauen. Gegensätze ziehen sich an, bis sie sich abstoßen. Gegensätze werden immer schwierig mit der Zeit, wenn sie sich in den Alltag eingeschlichen haben und nicht mehr mit Liebe betrachtet, sondern menschlich werden. Wenn sie nicht mehr besonders, sondern zäh sind.»
In ihrem besonderen Erzählstil philosophiert Anette Welp über erfüllte und unerfüllte Liebe sowie Sehnsüchte in gewöhnlichen, aber auch ungewöhnlichen Beziehungen. Ihre Protagonistinnen und Protagonisten ziehen Zwischenbilanzen und suchen nach Antworten auf wesentliche Lebensfragen. Und manchmal ist ihre Suche vergeblich … Ein Buch über tiefe Liebe trotz Widrigkeiten, aber auch über Katastrophen, die Lebenswege verändern.
Meine Gedanken zum Buch: Selbstverständlich kommt es bei einem Buch auf den Inhalt an, dennoch, ich mag und genieße, wenn ein Buch schön anzuschauen ist, sich gut anfühlt, sich beim umblättern nicht als störrisch erweist, ja, selbst den Geruch des Papiers und der Druckerschwärze nehme ich war, und es ist mir eine Freude, wenn alles passt. Und all dies passte für mich bei «Funkensausen».
Nun aber meine Gedanken zum Inhalt des Buches: 45 Titel sind in der Inhaltsangabe zu finden, wovon sich hinter jedem 2. ein lyrischer Text verbirgt, um sich anschließend zu offenbaren. Auf 133 Seiten erzählt Anette Welp kurze Geschichten, an die sich jeweils ein Gedicht anschließt, oder ihnen vorausgeht, je nachdem. Eben dieses Wechselspiel, dieser Mix von Lyrik und Prosa, gefällt mir ganz besonders.
In einigen ihrer Geschichten läßt die Autorin nicht viel Raum für die eigene Fantasie des Lesenden, und das kann mitunter auch genau passen. Nicht immer und unbedingt habe ich das Bedürfnis, mir eigene Gedanken zum möglichen Verlauf der Geschehnisse zu machen, Eventualitäten zu berücksichtigen und Interpretationsfreiräume zu füllen. Ich empfinde es als durchaus entspannendes Leseerlebnis, fertige, bekömmliche, manchmal auch vorhersehbare (siehste, hab ich mir’s doch gleich gedacht!) Geschichten serviert zu bekommen. Hin und wieder setze ich mich halt gerne hin, und lasse mich und meine Leselust bedienen. Und wer dennoch denken möchte, weiter denken möchte, dem empfehle ich, bei den lyrischen Zeilen zu verweilen, die sich jedem Prosatext der Autorin anschließen, um einen Kontext zu dem vorher Gelesenen herzustellen.
Anette Welp gehört für mich zu den Perlen, die man mit viel Glück unter unbekannten Autorinnen findet. Welp ist in der Lage auf 8 Seiten zu erzählen, wofür so manch bekanntere Schriftstellerin einen ganzen Roman braucht. «Funkensausen» begleitet mich immer wieder, fährt mit mir in der Bahn, macht mit mir Pause auf der Bank im Stadtpark, unterhält mich im Wartezimmer des Arztes, oder bringt mich bei einer Tasse Kaffee in der Frühstückspause auf andere Gedanken. Anette Welps Texte bringen einen auf allerhand Gedanken: ironische, amüsante, ernsthafte, bösartige, alberne aber auch schmerzende.
Worte pflastern Kopfsteine stacheln Selbstlaute an rollen Buchstaben über Lippen zünden Funken himmelwärts
(«Lichter Kreis» von Anette Welp aus Funkensausen)
Doch bereits nachdem ich die erste Seite von Funkensausen aufgeschlagen hatte, noch bevor ich zur Inhaltsangabe gelangte, blieben meine Gedanken eine ganze Weile gefangen - gefangen von den ersten vier Worten der Autorin: «Ein Anfang ... für immer».
Funkensausen – Gedichte und Geschichten Von Anette Welp Taschenbuch: 140 Seiten Verlag: Augen Auf Verlag ISBN-13: 978-3981097474 EUR 14,95
LITERATUR Kurzgeschichten der Treburer Autorin Anette Welp / Viele Facetten der Liebe
Eine Sammlung von Kurzgeschichten und Gedichten über Begegnungen, Beziehungen und Schicksale bietet das Buch „Funkensausen“ der Treburer Autorin Anette Welp. Breit ist das Spektrum der beschriebenen Beziehungen und ebenso die Facetten der Liebe, die die Autorin beschreibt. Von Mut und Kraft bis zu Resignation und Hoffnungslosigkeit reichen die Gefühle der Protagonisten in den einzelnen Kurzgeschichten.
„Liebe überwindet alles. Aber eben auch sich selbst.“, heißt es in der Geschichte „Lena liebt“, die davon erzählt, wie die Liebe im Laufe einer lange nEhe schlichtweg von der Gewohnheit verdrängt wird, auch wenn es der Partner nicht wahrhaben möchte. Schockierend dagegen die Thematik des Kindesmissbrauchs in der Geschichte „Kimis Geheimnis“, in der den Lesern nicht nur die Zerstörung des jungen Opfers, sondern auch das Augenverschließen und die Untätigkeit der eigenen Mutter vor Augen gehalten werden. Erst einer Fremden, die dabei dem Ruf ihres eigenen Schicksals folgt, gelingt schließlich die Rettung des Kindes und lässt hoffen, dass nicht nur die Retterin, sondern auch das Opfer nun seinen Frieden findet.
Es brodelt in der Ehe
Kommt es in der Wirklichkeit zuweilen oft dazu, dass in der Ehe die eigenen,geheimsten Wünsche unterdrückt werden, so gestattet es der Gatte seiner Ehefrau in „Irma nascht“, ihrer Leidenschaft nachzugehen, wofür diese ihren Preis zu zahlen hat. Die Ehe hält jahrelang, nicht zuletzt wegen der Kinder und des Hauses, und eine Trennung scheint ausgeschlossen. Ist die Harmonie komplett? Weit gefehlt, denn trotz der Kompromisse, die das Paar geschlossen hat und die alles zusammenhalten, brodelt es und am Ende der Geschichte wird klar, dass der geschlossene Pakt längst nicht beide Parteien zufrieden stellt. Viele Gesichter der Liebe werden in den Kurzgeschichten des Buches aufgezeigt. Von Bedingungslosigkeit und Aufopferung bis zur Selbstaufgabe und Selbstzerstörungreichen die Gemütszustände der liebenden Charaktere des Buches, wobei sich oft die Frage erhebt, wie nah Liebe und Hass wirklich beieinander liegen. Wastreibt die Menschen dazu, sich gegenseitig zu verletzen, sich nicht nur seelische, sondern auch körperliche Wunden zuzufügen? Wie viel Schmerz kann und muss ein liebender Mensch ertragen und reicht die Liebe tatsächlich bis über den Tod hinaus?
Nachdenklich stimmt die Gewalt, die Ella innerhalb ihrer Ehe in „Bunte Tücher“ widerfährt und macht dabei nicht nur Ella selbst, sondern auch den Leser, für den es unverständlich ist, warum sie sich ihrem Schicksal und dem gewalttätigen Ehemann beugt, hilflos. Fragen wie „Ist die Liebe ein Spiel um Macht und Durchsetzen des Willens innerhalb von Beziehungen?“ kommen ebenso auf, wie das Unverständnis, was die Menschen zu Gewalt und Selbstzerstörung unter dem Deckmantel von Liebe und Leidenschaft treiben mag.
Trotz Gandhis Weisheit „Du und ich. Wir sind eins. Ich kann dir nicht weh tun,ohne mich selbst zu verletzen“, ist der Gedanke der letzten Geschichte, dass Trennung zwar nicht die einfachste, aber manchmal die beste Lösung ist, befreiend.
(Rüsselsheimer Echo vom 29.11.2012 - Gesche Ogursky)
"KLEINE HÄUSCHEN MIT SEELENFENSTER"
LITERATUR Die Treburer Schriftstellerin präsentiert 23 Geschichten und 22 Gedichte mit "Funkensausen" - 500 Exemplare
TREBUR. Eine Idee, ein Stift, ein erster Schritt zur Sammlung von Geschichten und Gedichten [...] über Männer und Frauen, Beziehungen, Ehe, Liebe, Krankheit, Einsamkeit und Tod - von Grenzgängern bis hin zu lustigen Weihnachtsgeschichten. [...] "Es muss Dich etwas berühren, was es in Worte zu fassen gilt", erklärt sie.[...] Während die Geschichten von Anderen handeln, seien ihre Gedichte "kleine Häuschen mit Seelenfenster". [...] Neu sei, dass sie stark mit Bildern und Metaphern arbeite [...]. Das Foto für das Cover des Buches hat Welps Tochter Nadine Grüßgen gemacht. [...] Funkensausen "ist ein Titel, der alles offen lässt", erklärt Welp. "Und es funkt öfter in diesem Buch", verspricht sie.
(Frankfurter Neue Presse vom 3. September 2012)
Tiefer Blick in weibliche Seele (Lesung am 1. September 2012)
Musik mit Lesung behandelte das Thema Mann und Frau – aus Sicht der Frau
Mit
der Kombination aus Lesung und Musik traf der Veranstalter, die
Gleichstellungsstelle der Verbandsgemeinde Diez, voll ins Schwarze:
Autorin Anette Welp und die Sänger von Singsucht begeisterten die
Besucher.
Diez. "Voll
weiblich" war der Abend, schließlich wurden die Themen, die Autorin
Anette Welp humorvoll und trotzdem tiefgründig präsentierte, aus Sicht
der Damenwelt beleuchtet. Doch kamen auch die Herren der Schöpfung zu
Wort: Als männliches Pendant begeisterten die Herren der
A-Capella-Gruppe Singsucht. Ein roter Faden waren die Gefühle, die
Bandbreite an Emotionen, der tiefe Blick in die Seele der Frau – ob
gesanglich oder literarisch.
Diese Kombination aus Musik und Lesung kam bei den Gästen hervorragend
an. Und auch die Akteure lobten die Zusammensetzung des Abends im
Grafenschloss: "So eine Veranstaltung hatten wir noch nie", berichtete
einer der Sänger von Singsucht. Die fünf Herren begeisterten ganz ohne
Instrumente mit tollen Stimmen und einer facettenreichen Auswahl von
Stücken. Gefühlvoll, lustig, aber auch nachdenklich waren die Songs,
beispielsweise von den Prinzen oder den Wise Guys. Humorvoll und
sympathisch präsentierten die Herren zwischen den Geschichten von Anette
Welp ihr Können. Das Publikum, bis auf wenige Ausnahmen bestehend aus
Frauen, hatten sie in Windeseile in ihren Bann gezogen. Dass
hauptsächlich weibliche Gäste den Weg ins Grafenschloss gefunden hatten,
lag am Blickwinkel des Themas: Gleichberechtigung, der Beziehungsalltag
und seine Fallstricke aus weiblicher Sicht oder kurz: Frauen und ihre
Männer. Doch auch für Männer dürfte dieser Einblick in die Gedankenwelt
der Frauen interessant gewesen sein.
Die Kölner Autorin, die seit 2002 unter anderem als Frauenbeauftragte im
Rathaus Trebur arbeitet, nahm kein Blatt vor den Mund, sprach offen und
mit einem Augenzwinkern die geheimsten Gedanken der Frauenwelt an.
"Kennen Sie das?", lautet das aktuellste Werk der Autorin. Sicher haben
sich die meisten Frauen in einigen Passagen wiedererkannt: Ob nun bei
der Geschichte mit dem Lieblingspullover, der je nach
Beziehungssituation eine mehr oder weniger große Rolle spielt, dem je
nach Stimmung schwankenden Gewicht oder den Zweifeln beim Friseur, die
ganz schnell ins Gegenteil verwandelt werden können. Dialektische
Missverständnisse wie jenes in der Apfelweinkneipe mit einem
gutaussehenden Mann kamen ebenso zur Sprache wie der Kontrast zwischen
Reizwäsche und Jogginghose und die Auswirkungen auf die weibliche
Gefühlswelt.
Beziehung frisch halten
Mit spitzer Zunge und bewusst überspitzt behandelte Welp aber auch
bittere Themen und hoffentlich nicht jeder Frau bekannt vorkamen: der
Weg von der Geliebten zur Ehefrau bis hin zum "Neutralchen" sollte wohl
eher ein Warnschuss sein, sich in der Partnerschaft zu engagieren,
sowohl als Mann als auch als Frau. "Werden Sie wach", ermunterte Welp,
das Beziehungsleben frisch zuhalten. Sogar eine bislang nicht
veröffentlichte Geschichte gab die Autorin zum Besten. Als humorige
Analyse von Mann und Frau angekündigt, hielt der Abend das, was er
versprach: kurzweilige Unterhaltung mit ernstem Hintergrund. Eingeladen
hatte die Gleichstellungsstelle mit Gleichstellungsbeauftragten Birgit
Wilhelm. Die Lesung war eine von insgesamt drei über das Jahr verteilter
Veranstaltungen um über die Arbeit der Gleichstellungsbeauftragten –
unter anderem die Beratung bei Problemen in Beruf, Familie oder Alltag –
zu informieren. (qui)
Lesung im Landratsamt Groß-Gerau am 8. März 2012
Fotos: Rolf Heintzenberg
Interne Frauenbeauftragte Elke Rauscher der Kreisverwaltung Groß-Gerau eröffnet die gut besuchte Veranstaltung. Mehr als 70 Frauen hatten sich angemeldet, um die Lesung der Autorin Anette Welp zum Internationalen Frauentag mit Themen wie Frauensolidarität, Frauenstärke sowie Frauen und Männer zu hören.
Landrat Thomas Will, Interne Frauenbeauftragte Elke Rauscher, Autorin Anette Welp und Kreisbeigeordneter Gerald Kummer im Gespräch.
Frauen im Gespräch.
(Aus: Gerauer Echo vom 15. Dezember 2011 - Mörfelden-Walldorf)
Ein Tag wie aus dem Bilderbuch
Lesung. Der Mörfelden-Walldorfer Frauentreff hat im Bahnhof die Treburer Autorin Anette Welp zu Gast (CTS)
[...] Mit Geschichten und Gedichten von Freundinnen, ausgesessenen Beziehungen, Frauenpower, Glücksgefühlen, dem alltäglichen Haushaltschaos und Mordfantasien sorgte Anette Welp im Mörfelder Frauentreff für amüsante Unterhaltung. Die Geschichte "Kölsch trifft Frankfurter" gab Welp sogar auf Hessisch zum Besten, was ihr als gebürtige Kölnerin doch nach eigenem Bekunden schwerfalle. [...] "Irma nascht" erzählt aus dem Leben einer Frau, die 50 Jahre lang zu allen möglichen Anlässen Schnittchen schnitt und das Messer nach jedem sauberen Schnitt ableckte. Erst bei der goldenen Hochzeit gestand sie, dass sie sich zwar nie hätte scheiden lassen, aber Lust verspürte, ihren Mann zu töten. [...] Natürlich durften die "Kennen Sie das?"-Kolumnen nicht fehlen. [...] Während der Lesung suchte die Autorin den Dialog mit dem Publikum und erzählte ein wenig von sich und ihren Projekten. [...] Wichtig sei ihr, an ungewöhnlichen Orten zu lesen, wie im Frauengefängnis Frankfurt-Preungesheim. Frauengefängnisse gibt es nur wenige, erklärte Welp, meist sind die Frauen in Frauenabteilungen von Männergefängnissen untergebracht. Mit ihren Lesungen und ihren Bücherverkäufen finanziere sie die Reisen in die Gefängnisse. "Ich bin berührt von deiner Friedfertigkeit und habe mich an vielen Stellen gefunden", sagte Grit Umstätter nach der Lesung. Sie sprach damit aus, was viele Zuhörer empfanden. [...]
(Aus: Rüsselsheimer Echo vom 11. Oktober 2011 | Von Gesche Ogursky)
MUTTER, TOCHTER UND EIN PROJEKT
Präsentation: Autorin Anette Welp aus Trebur und ihre Tochter Nadine Grüßgen gestalten einen Freundinnenkalender
TREBUR. Die erste Präsentation, die Diana Zschiesche und Janette Schulze in ihrem Buchladen „Seitenweise“ am Samstag organisiert hatten, war eine besondere: ein Mutter-Tochter-Projekt. Autorin Anette Welp aus Trebur (48) stellte gemeinsam mit ihrer Tochter, der Fotografin Nadine Grüßgen, die zweite Auflage ihres immerwährenden Freundinnenkalenders vor.
Die Faszination an den Fotos ihrer Tochter habe die Idee vor zwei Jahren entstehen lassen, sagte Welp, die bereits vier Bücher sowie ein Hörbuch veröffentlich hat. „Eines der wichtigsten Momente in unserem Leben sind unsere Freundinnen. Eine Freundin zu haben, oder auch mehrere, das ist eine Herzensangelegenheit, ein Glücksmoment“, erklärte sie das Thema. Da die Erfahrungswelten – auch bei der Definition von Weiblichkeit – der beiden jedoch 33 Jahre auseinanderliegen, sei es eine Herausforderung gewesen, Text und Foto zu kombinieren. „Das setzt viele kreative Gespräche voraus, aber es war eine tolle Erfahrung und Bereicherung für uns beide.“ Welp gab ihrer Tochter zwölf Gedichte, anhand derer Grüßgen die Fotos entstehen ließ. „Ich habe jedes Gedicht interpretiert und überlegt, welche Message dahinter steht und wie ich das verdeutlichen kann“, erklärte die 15 Jahre alte Schülerin. Dann habe sie experimentiert und die Fotos gemacht. Zu dem Oktober-Gedicht „Wut“ habe sie Gläser zerschlagen und die Scherben mit Schachfiguren so lange arrangiert, bis das richtige Bild entstanden sei. Grüßgen fotografiert, seit sie neun Jahre alt ist. Auf einer Ägypten-Reise habe sie eigentlich nur Urlaubsfotos machen wollen. „Aber die Motive dort, die haben mich total fasziniert, die wollte ich gerne anders festhalten.“ Seitdem entwickeln sich Fotos für sie immer mehr zu einer Möglichkeit, Momente festzuhalten. Die positiven Rückmeldungen über ihre Fotos in der ersten Auflage des Kalenders haben sie in ihrem Bestreben, später etwas mit Fotografie zu machen, bestärkt. In ihrer Freizeit macht die Schülerin nicht nur Fotos, sondern sie schreibt auch Drehbücher zu deutschsprachigen Liedern, die sie dann gemeinsam mit ihrer Familie und Freunden in Minifilme umsetzt. „Die Freude an der Entstehung, das ist für mich das Schönste“, sagt sie. In der zweiten Auflage des Kalenders haben Welp und Grüßgen drei Gedichte und Fotos durch neue ausgetauscht und die Inspirationen anderer Frauen aufgenommen, so Welp.
Daher sei der Kalender nicht mehr weiß sondern in einem warmen Farbton gehalten, auch die Art der Abbildung der Fotos haben sie verändert; Foto und Text gehen nun ineinander über. Ursprünglich hatten Welp und Grüßgen daran gedacht, nur sieben Kalender zu produzieren, daraus sei die erste Auflage mit 60 Kalendern geworden. „Die waren nach einem halben Jahr alle weg“, freuen sich die beiden über ihren gemeinsamen Erfolg und die zweite, ebenfalls 60-Stück starke Auflage.
(Aus: Süwo vom 15.6.2011)
L E S U N G E N I M F R A U E N K N A S T Autorin Anette Welp will Mut machen und Brücken schlagen
Warum werden Frauen strafflällig? Warum werden sie zu Drogenkurieren, Diebinnen, Betrügerinnen? Warum töten Frauen? Das sind Fragen ,die Anette Welp (48) aus Trebur bewegen, die sie berühren. Diese Fragen sind es auch, die die Autorin die Idee zu ihren bislang ungewöhnlichsten Lesungen gaben. Anette Welp liest in Frauengefängnissen, ihre Zuhörerinnen sind straffällig gewordene Frauen, die oft viele Jahre eine Haftstrafe verbüßen müssen. [...] Seit dem vergangenen Jahr sucht Anette Welp den Kontakt zu Frauengefängnissen in Deutschland. "Ich biete Veanstaltungen an, um für Frauen und Jugendliche in den Gefängnissen aus meinen Texten vorzulesen und anschließendmit ihnen zu diskutieren." In der Frauenhaftanstalt in Frankfurt-Preungesheim war sie bereits, auch in Köln hat sie im Frauengefängnis gelesen. In diesem Monat wird sie in der Frauenabteilung der Justizvollzugsanstalt (JVA) Rohrbach in Wöllstein zu Gast sein. [...] "Weil ich Zeichen setzenwill," wie sie sagt. Einmal für die Frauen in den Gefängnissen: "Ich möchte sie wieder reinholen in die Welt, die sie verlassen mussten, weil sie nicht so funktioniert haben, wie es diese Gesellschaft von ihnen erwartet", beschreibt es die Autorin. Die Hintergründe, die zu einer Straftat führen, kenne sie freilich nicht. Doch es gebe Statistiken: "Frauen sind weniger gewalttätig als Männer. Männer töten aus Macht, Lust oder Gier. Wenn Frauen einen Mann töten, der ihnen nahe steht, dann oftmals aus Verzweifelung. Und immer gibt es eine Vorgeschichte der Demütigung,Erniedrigung und Misshandlung, oft über Jahre ." [...]
"Hat das überhaupt noch alles einen Sinn mit den Beziehungen zwischen Männern und Frauen? Was macht Religion mit uns Frauen? Werden wir Frauen im Christentum oder auch im Islam diskriminiert? Was bedeutet Gleichberechtigung? Muss ich mich entscheiden zwischen Familie und Karriere?"
"Diese jungen Frauen, die irgendwann dieses Gefängnis verlassen werden, suchen bereits jetzt ihren Platz in unserer Gesellschaft. Sie wollen einen Mann, Kinder und einen Beruf", sagt Welp. Deshalb fordere die Autorin ihre Zuhörerinnen stets auf: "Macht eine Ausbildung, erlernt einen Beruf, damit ihr unabhängig seid. Was Euch mit Euren Männern verbindet, muss Liebe, Wertschätzung und Achtung sein." Im Gefängnis Köln-Ossendorf war Frauensolidarität das Zauberwort der Lesung und das Fazit, dass Welp noch einmal wiederkommen soll, um mit den Inhaftierten weiterzudiskutieren.[...]
(Aus: Main-Spitze vom 10. Juni 2011)
W E L P W I L L W E I B L I C H E R E W E L T
BISCHOFSHEIM LESUNG Autorin setzt sich mit Beziehungen der Geschlechter auseinander (mis).
Die Bischofsheimer Bücherei gehört für Anette Welp eher zu den „gewöhnlichen“ Orten für eine Lesung. Normalerweise liest die Treburer Autorin und Frauenbeauftragte nämlich in Friseursalons,Schlössern oder Gefängnissen. Dennoch bereitete sie rund einem Dutzend Interessierter am Mittwoch einen unterhaltsamen Literaturabend.
Welp las aus ihren Büchern, die im eigenen Verlag erscheinen, Kurzgeschichten, Kolumnen und Gedichte. Viele ihrer Kolumnen, die stets mit den Worten „Kennen Sie das?“ beginnen, regten zum Schmunzeln an. Auf zynische Weise karikierte die gebürtige Kölnerin darin das Zusammenleben von Frauen und Männern. Ihren Umzug nach Hessen thematisierte Welp in der Kurzgeschichte „Kölsch trifft Frankfurter“. In Gedichten ging es dagegen eher um Themen wie Liebe, Selbstfindung und Freundschaft.
Aber auch ernste Themen gehören in das Repertoire der Lesung. So wie eine Kurzgeschichte, in der eine Frau ihre Mutter beim Sterben begleitet. Gemeinsam ist Welps Geschichten allerdings, dass sie meist aus Frauenperspektive erzählt werden. Ist einmal ein Mann die Hauptfigur, kommt er nicht besonders gut davon. Damit verarbeitet Welp teils auch eigene Erfahrungen.
Obwohl Welp sich nicht ausgewiesen feministisch gibt, spielt das Weibliche bei ihr eine große Rolle. „Voll Weiblich“ war dann auch der Titel der Veranstaltung. „Wir müssen uns bemühen, dass die Welt weibliche Strukturen erhält“, sagte die Autorin den Zuhörern.
Die - bis auf eine Ausnahme - Frauen waren sehr angetan von der Lesung. Viele beteiligten sich im Anschluss an einer Diskussion mit der Schriftstellerin. Einige interessierten sich auch für Bücher, Kalender und Lesezeichen, die Welp mitgebracht hatte. Etwas enttäuscht zeigte sich nur Büchereileiterin Doris Pichler. Sie bedauerte, dass so wenige Zuhörer den Weg in die Lesung gefunden hätten. „Ich dachte, das Thema ,Männer und Frauen‘ interessiert viel mehr“,sagte sie.
Großen Anklang fand aber Welps neuestes Projekt, in dem sie Lesungen in Frauengefängnissen abhält. „Wir wissen gar nichts von diesen Frauen, wie es ihnen dort geht“, sagte Welp über ihr Projekt. Im kommenden Jahr will sie darum mit Gefängnisinsassinnen ein Buch erarbeiten. Bislang hat sie überraschend positive Rückmeldungen bekommen. Sie treffe offenbar den Nerv der Frauen, fand Welp: „Mir ist schon oft passiert, dass die Frauen fragen: Woher kennen Sie meine Geschichte?“
N I C H T A B L E N K E N, S O N D E R N H I N S E H E N
19.03.2011 - OPPENHEIM/TREBUR
Von Beate Nietzel
LESUNG Autorin Anette Welp will Frauen dazu ermuntern, ihre eigene Welt zu kreieren und mit Pfunden zu wuchern
Kennen Sie das? Den heiß geliebten Kuschelpulli, den treuen Begleiter
buchstäblich durch dick und dünn - egal ob frau frisch verliebt und
erschlankt ist oder sich frusthalber moppelig genascht hat? Oder das im
Ofen explodierte Silvestermenü samt anschließender Grundreinigung der
Küche kurz vor dem Jahreswechsel? Den Glückstag aber, der mit frischen -
nicht selbst geholten - Brötchen und roten Rosen beginnt, mit netten
Kollegen, einer Gehaltserhöhung und einem Gutscheingewinn weiter geht
und damit endet, dass die liebe Schwiegermutter ein feines Dinner für
zwei gerichtet hat und die zwei mustergültigen Kinder für die Nacht zu
sich nimmt - nein, einen solchen Tag kennt auch Anette Welp nicht.
Verschmitzt und ernsthaft zugleich
„Kennen Sie das?“: So beginnen viele der Kolumnen von Anette Welp.
Witzig, ironisch, zuweilen absurd kommen die pointierten Kurztexte der
Treburer Autorin daher, die damit das Thema auf amüsante Art beleuchtet,
das sie immer schon umgetrieben hat: Die Gleichberechtigung zwischen
Mann und Frau. Dem nähert sie sich mal sanft und verschmitzt, mal aber
auch ernsthaft und engagiert.
„Die Welt ist zweigeschlechtlich“, ist Anette Welp überzeugt. Die
Emanzipationsbewegung hat sie von Anbeginn begleitet: „Ohne Alice
Schwarzer wären wir nicht, wo wir sind“, sagt die 1963 Geborene, die es
1998 aus familiären Gründen nach Südhessen zog, ganz klar.
Da hatte sie in Köln Germanistik, Bibliothekswissenschaften und
Pädagogik studiert, war beim WDR, bei der Heinrich-Böll-Stiftung und im
Haus der Geschichte in Bonn beschäftigt. Seit 2002 arbeitet die Mutter
zweier Kinder unter anderem als Frauenbeauftragte im Rathaus Trebur.
„Wichtig ist Authentizität“, betont sie, dass „Frauen ihre Weiblichkeit
leben sollten“.
Junge Frauen ruhen sich auf Erreichtem aus
Die gerade von Männern oft belächelte Intuition, zwischenmenschliche
Kompetenzen, Solidarität: Mit diesen Pfunden sollten Frauen wuchern und
„ihre eigene Welt kreieren“. Was sie dazu tun kann, tut Anette Welp.
Neben Familie und Job „ist das Schreiben mein Herzblut“. Verpackt sie
einerseits „Augenblicke, die ich sehe“, in ihre ironisch-überspitzten
Geschichten, kann sie genauso gut gesellschaftlich-politisch Position
beziehen. „Die junge Frauengeneration ruht sich auf dem bisher
Erreichten aus“, formuliert sie etwa in einem Kommentar für das
Internetportal www.my-trebur.de.
Die so genannten „Alphaweibchen“ nutzten unreflektiert alle Vorteile,
die ihre Mütter und Großmütter für sie erkämpft hätten. Dabei sei die
Diskussion um eine Frauenquote - „ein kleines Hilfsmittel“ - sinnlos,
weil es vielmehr darum gehe, das Leben so umzugestalten, dass Frauen die
gleiche Möglichkeit hätten, sich beruflich zu entwickeln.
Entsprechend ist auch der „Augen Auf Verlag“ im Auftrag der Frauen unterwegs.
2006 hat Anette Welp ihn gegründet, um allgemeingültige Themen kritisch
aus Frauensicht zu betrachten. Ob Kurzgeschichten, Kolumnen, Kurzprosa
oder Lyrik: Der Verlag habe sich einer Literatur verschrieben, „die
nicht ablenken, sondern hinschauen möchte“ - aus der Erfahrung des
täglichen Lebens, hinter die Kulissen blickend, nachbohrend und „bewusst
penetrant“.
Lesungen im Frauengefängnis
Jüngstes Projekt des Verlags sind die Lesungen in Frauengefängnissen,
die Anette Welp gestartet hat. Die nächste steht für 4. April in Köln im
Terminkalender, im Juni folgt Rohrbach, dann Würzburg.
Ziel: Ein Buchprojekt, in das die Texte der Frauen Eingang finden. „Da
entsteht tolle Lyrik, in der sich die Seelenwelten der Frauen spiegelt“,
hat Anette Welp in der JVA Frankfurt-Preungesheim erlebt.
Und wie ergab sich nun der Kontakt „über den Rhein“? Ganz einfach:
Anette Welp stellte ihren Verlag und sich auf der Mainzer
Minipressen-Messe 2009 vor.
Dort wurde Sabina Kerkhoff aus Oppenheim auf sie aufmerksam, hielt die
Verbindung - und so ist Anette Welp am Mittwoch auf Einladung der
Evangelischen Erwachsenenbildung in der Michaelskapelle zu Gast. Ironisch-überspitzte
Geschichten und gesellschaftlich-politische Positionen beschreibt
Anette Welp und liest am Mittwoch in Oppenheim.
(Aus: Darmstädter Echo vom 8. Dezember 2010 von Dennis Möbus)
Kolumnen mit Wiedererkennungseffekt
Lesung: Autorin Anette Welp stellt ihr Buch "Kennen Sie das?" vor - Kalender-Projekt
TREBUR. »Kennen Sie das?« Mit diesen drei Worten beginnen die meisten der Kolumnen von Anette Welp. Und genau so lautet auch der Titel ihres neusten Buches, das die Autorin jetzt in einem italienischen Geschäft in der Hauptstraße vorstellte.
In diesem Werk sind alle Kolumnen der leidenschaftlichen Autorin zusammen-getragen. Themen der Alltagsgeschichten sind meist Beziehungen, die tiefsinnig, ironisch und amüsant behandelt und aufarbeitet werden.
Es geht aber auch um typische Frauenthemen, die Stärken und der Glaube der Frau, die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, sowie um Besinnliches. Im Hintergrund steht stets das Motto der Autorin: »Voll weiblich«. Ebenfalls präsentiert wurde im Rahmen der Lesung der neue »Freundinnenkalender«, der nun ebenfalls erhältlich ist. »Ein zeitloser Wandkalender für die Frau und ihre beste Freundin«, sagte Welp. Fotos von ihrer Tochter Nadine Grüßgen schmücken das Stück. Erst vor wenigen Wochen las Welp ihre Kolumnen in einer Frauenhaftanstalt in Frankfurt-Preungesheim (wir haben berichtet).
Dieser Termin habe sie sehr geprägt, berichtete sie. An diesem Projekt will sie weiter arbeiten. So findet eine weitere Lesung in einer Frauenhaftanstalt am 23. Mai in Köln statt. Ihr erstes Buch veröffentlichte Welp im Jahr 2000 - Im Jahr 2006 gründete sie ihren eigenen Verlag. Die heute 47 Jahre alte Wahl-Treburerin schreibt bereits seit sie einen Stift halten kann, wie sie dem ECHO mit einem Augenzwinkern sagte. Internet: www.vollweiblich.de.
(Aus: Main Spitze vom 7.12.2010 - Lokale Kultur) „Kennen Sie das?“ Von Tobias Riedl
„Kennen Sie das?“ - dieser Satz ist in fast jedem Text von Anette Welp zu finden. Die Treburer Autorin hat am Sonntagabend aus ihrem aktuellen Buch mit dem Titel „Kennen Sie das?“ gelesen. Außerdem stellte sie ihren Freundinnen-Kalender vor, den sie mit Tochter Nadine erstellt hat.
Zehn überwiegend weibliche Zuhörer zog es ins „Little Italy“ in Trebur. Bevor Welp jedoch mit der Lesung begann, wollte sie noch einen persönlichen Appell loswerden. Sie setzt sich besonders für inhaftierte Frauen ein und fordert, dass diese nicht von der Gesellschaft vergessen werden dürfen. Eine Lesung veranstaltete sie bereits in der JVA Preungesheim, im nächsten Jahr wird sie in einem Kölner Gefängnis auftreten.
In Welps Kolumnen geht es um Frauenthemen. Sie beinhalten immer Beziehungen - sei es zur besten Freundin oder zum Ehemann. Dabei kommt auch das Aufzeigen typisch männlicher Verhaltensweisen - etwa keine Koffer packen zu können oder stur nach Navigationsgerät zu fahren, auch wenn die Straßenbeschilderung etwas anderes sagt - nicht zu kurz. Die Zuhörer konnten oft über die Kolumnen schmunzeln.
In ihrer ersten vorgetragenen Kurzgeschichte ging es um einen perfekten Tag. Welp beschreibt einen ideal verlaufenden Tag. Das Ende der Kolumne: „Kennen Sie das? - Ich auch nicht“.
In einem anderen Text ging es um die Entwicklung der Frau in der Ehe. Aus der Geliebten wird zuerst die Verheiratete und später das Neutralchen, eine für den Mann unattraktive, für Hausarbeit nützliche Hausfrau.
Anette Welp arbeitet hauptberuflich bei der Gemeinde Trebur. Außerdem ist sie als Lektorin tätig und bietet Workshops unter dem Motto „Voll weiblich“ an.
(Aus: Rüsselsheimer Echo vom 11. September 2010 | Von Sabine Eisenmann)
»Schnallenzoff« hinter Gittern
Lesung: Treburer Autorin präsentiert Kolumnen in der Frauenhaftanstalt Preungesheim - Ein Workshop soll folgen
FRANKFURT/TREBUR. Es war ihre bislang ungewöhnlichste Lesung. Als die Autorin Anette Welp (47) aus Trebur jetzt ihre Gedichte und Texte zum Thema Gleichberechtigung und Beziehungen vortrug, saßen ihr zwar wie gewöhnlich Frauen verschiedenen Altersgespannt gegenüber. Doch anders als sonst fuhren sie nach der Veranstaltung nicht nach Hause, sondern kehrten in ihre Gefängniszellen zurück. Der Vortragsraum war abgeschlossen und zwei Justizvollzugsbeamte saßen mit im Publikum. Das Frauengefängnis im Frankfurter Stadtteil Preungesheim hatte sich Anette Welp für ihre Lesung ausgesucht. »Weil ich Frauen etwas anbieten möchte, die sonst keine große Möglichkeit haben, an kulturellenVeranstaltungen teilzunehmen«, beschreibt es die Treburerin. Frauen in Gefängnissen bewegten sich am äußersten Rand der Gesellschaft. »Sie sind draußen. Ich möchte sie reinholen, ihnen mit meiner Lesung signalisieren, dass sie nicht vergessen werden.«
Möglich machte die ungewöhnliche Veranstaltung Anstaltspädagoge Stefan Schwab von der JVA Preungesheim. Er ist unter anderem zuständig für die Freizeitangebote im Frauengefängnis, Theaterstücke, Workshops und weitere Kreativangebote hat er schon in der Einrichtung organisiert. Von Welps Anfrage nach einer Lesung war er begeistert. Denn hinter einigenStraftaten stecke ein Mann, einige der meist wegen Drogendelikten inhaftierten Frauen in Preungesheim seien nicht nur Täter, sondern zugleich Opfer.
Als der Anstaltspädagoge Anette Welp im Besucherraum des Frauengefängnisses empfängt, wirkt die Autorin nervös. Zwar liegt das Gefängnis mitten in einem Wohngebiet. Doch der Weg durch die Pforte bis zum Besucherraum scheint wie eine Reise in eine andere Welt. Und spätestens jetzt, wenige Meter hinter den hohen Mauern, wird der Autorin bewusst, welchen ungewöhnlichen Ort sie sich für ihre Lesung ausgesucht hat. Handys, Taschen und Schlüssel müssen zunächst in einem Schließfach an der Pforte verstaut werden. Personalausweise werden am Eingang abgegeben. Dann öffnet sich die Tür zu einer Schleuse, in der ein Alarmton Gegenstände aus Metall signalisiert. Gürtel werden ausgezogen,Schmuck abgestreift, bis der Durchgang ohne elektronische Warnung erfolgt.
»Sie haben heute große Konkurrenz«, sagt Schwab. Die Sonne scheint nämlich und einige Frauen haben sich daher entschlossen, ihre spärliche Freizeit an diesem Tag lieber an der frischen Luft zu verbringen. Doch auf dem Weg über den Gefängnishof zum Veranstaltungsraum schließen sich immer mehr Frauen der Gruppe an und schließlich sitzen zehn Inhaftierte erwartungsvoll im Andachtsraum, wo Anette Welp ihre Bücher und Notizen auf einem Stehpultausbreitet.
Was erwartet die Frauen in der kommenden Stunde? Zunächst ein Einblick in das Leben der Autorin, die ursprünglich aus Köln kommt und seit acht Jahren als Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte im Treburer Rathaus arbeitet. Als Geschenk für die Frauen hat sie eine Chronik ihrer Wahlheimat mitgebracht, mit einer Widmung vom Bürgermeister. Plötzlich ist Welp unsicher:»Darf man den Gefangenen etwas schenken?« Schwab nickt ihr aufmunternd zu, die DVDs mit Kolumnen von Welp sammelt er jedoch zunächst ein. Wenig später sind die Frauen mitten im Geschehen von Welps zum Teil delikaten Kurzgeschichten, in denen es um alltägliche Situationen zwischenmenschlicher Beziehungen geht. »Kennen Sie das« - so beginnen viele ihrer Erzählungen, die häufig mit einer Alltagssituation einsteigen: beim Einkaufen, auf der Fahrt in den Urlaub. »Da habe ich mir vorgestellt, wie lange es wohl für manche dieser Frauen her sein mag, dass sie zuletzt einkaufen waren«, erinnert sich Welp später.
Doch außer ihr selbst scheint sich niemand diese Gedanken zumachen. Die Frauen kleben an ihren Lippen, lachen, nicken und staunen, wenn es um den XXL-Michel geht, den roten Schlabberpulli, der Frau in jeder Lebenslagetreu bleibt, den Mann, der einen Frauenparkplatz blockiert und dafür in Luft aufgelöst wird und die Neue vom Ex, die nervt, bis es zum Schnallenzoff kommt.Nach wenigen Minuten scheint es eine Lesung wie jede andere zu sein, vergessen sind Mauern und Schließanlagen. Und wie üblich bei Welps Vorträgen erwischt es irgendwann jede und am Ende ist über jedes Gesicht mindestens einmal ein Lächeln gehuscht. Am meisten strahlt jedoch die Autorin selbst. »Es war eine tolle Erfahrung«, sagt sie nach der Veranstaltung, der sich eine Fragerunde anschloss. Warum sie das macht, will eine Frau wissen. Woher sie die Ideen nimmt, fragt eine andere. »Ich will, dass Frauen stark bleiben, sie an ihre eigenen Fähigkeiten erinnern«, sagt Welp. »Es bringt nichts, wenn Frauen in die Fußstapfen von Männern treten. Wir können uns unsere eigenen Schuhe kreieren.« Sämtliche Broschüren, Texte und Informationen über ihre Werke hat Welp am Ende verteilt. Und die Frauen wollen mehr. Neben einer Lesung wird es möglicherweise einen Workshop geben, in dem die inhaftierten Frauen aus ihren Gedanken und Erfahrungen selbst Kurzgeschichten und Gedichte schreiben.
(Aus: Echo online – Kultur vom 04. Juni 2010 beg)
Lyrik, die vom Himmel fälltLiteratur: Renate Schmidgall und Anette Welp auf der Darmstädter,,Lesebühne"
DARMSTADT. Wer sich entschließt, auf der ,,Lesebühne" Texte vorzutragen, muss auch mit Kritik rechnen. ,,Hier soll und darf diskutiert werden", unterstreicht Kurt Drawert, der das ,,Zentrum Junge Literatur" im Literaturhaus Darmstadt leitet, den Werkstattcharakter der Lesebühne.[...] Anette Welp, die zweite Autorin der Lesebühneam Mittwochabend, [...] ist Autorin und Verlegerin in Personalunion. In ihrem Eine-Frau-Verlag ,,Augen Auf" hat sie bereits mehrere eigene Bücher gedruckt mit Titeln wie ,,Man(n) putzt" und ,,Vollweiblich". Wie die Titel schon verraten, ist die Polarität der Geschlechter Hauptthema ihrer Erzählungen. Das ,,Spiel der Macht und der Lust" in 50 Ehejahren ist Thema der Geschichte ,,Irma nascht", Starrheit und Unbeweglichkeit in Beziehungen und der damit verbundene ,,fehlende Mut, daraus auszubrechen" Thema der zweiten, stark dialogisch aufgebauten Geschichte. Besonders das zweite Stück Prosa stößt beim Publikum und bei Drawert auf harsche Kritik: zu viele Adverbien ließen zu wenig Raum für eigene Fantasien. Drawert rät: ,,Die Dinge mehr in der Schwebe lassen, nicht drastisch nachformulieren, was eigentlich aus der Erzählung schon hervorgeht." Und Drawert freut sich am Ende: Es wurde heftig debattiert - so soll es sein.
(Aus: Groß-Gerauer Echo vom 09.03.2010)
IronischeEinblicke in den AlltagLesung: Anette Welpliest anlässlich des Internationalen Frauentags am Büchnerhaus Texte ihresHörbuchs ,,Man(n) putzt"
Anette Welp hätte sich keine Sorgen zu machen brauchen: "Bei meinem ersten Anruf gab es zwei Kartenreservierungen, beim zweiten zehn - und jetzt sind es so viele", freute sich die in Trebur lebende Autorin Sonntagabend über eine voll besetzte Kunstgalerie amBüchnerhaus. Einen Tag vor dem Internationalen Frauentag hatten dieFrauenbeauftragte der Stadt Riedstadt, Ute Schneider, und Inge Schmidt als Leiterin des Kulturbüros Anette Welp zum zweiten Mal zu einer Lesung eingeladen. "Kennen Sie das?" So fangen die meisten der Kolumnen ihres Hörbuchs "Man(n) putzt" an, aus dem die "in Trebur verliebte Kölnerin" überwiegend vortrug. Bissig-ironisch und witzig, gelegentlich aber auch nachdenklich und ernst setzt Welp sich mit dem Rollenverständnis von Frauen und der Alltagsbeziehung zwischen Mann und Frau auseinander. Da wird aus der Geliebten erst die Ehefrau und dann "das Neutralchen", eine Mischung "aus Mutti, Hausfrau, bestenfalls Kameradin" - die Geliebte bleibt auf der Strecke. Sie schildert einen Montag, an dem sie in aller Frühe von Kaffeeduft geweckt wird, eine bereits gewaschene und angezogene Familie am fertig gedeckten Frühstückstisch vorfindet, der Ehemann sie mit einem Liebesbriefchen im Auto überrascht und bei der Rückkehr ein von der Schwiegermutter blank geputztes Haus wartet. "Kennen Sie das? - Ich auch nicht!" Aber alle Zuhörerinnen kannten die tausend Gedanken, die einer Gastgeberin am Tag der Party in rascher Folge durch den Kopf gehen: Einkaufsliste, Kinderarzt, Lehrer, pubertierende Kinder, was ziehe ich an? Um dann vom Partner auf die Frage, woran er denke, gesagt zu bekommen: "An nichts". "Ich glaube, so gedankenlos können nur Männer sein", erklärte Anette Welp. Lautes Gelächter begleitete ihre Schilderung einer Autofahrt mit ortsunkundigem Fahrer ("Nein, Sie haben kein Navi. Sie haben nur einen Ausdruck - und ihren Mann."), der sich weigert, unterwegs nach dem Weg zu fragen und "stur nach Nirgendwo" fährt. Auch der Internationale Frauentag kam zu seinem Recht, den der achtjährige Sohn allerdings mit der Weiberfastnacht durcheinander wirft - wobei die gebürtige Kölnerin letzterem und vor allem dem Brauch des Schlipsabschneidens nicht soviel abgewinnen kann: "Das hat so was Kastrationsähnliches." Die Tücken des Alltags nahm Welp ebenfalls aufs Korn. Stressbedingte Ausfallerscheinungen sorgen dafür, dass "der Kaffee läuft - und wie der läuft". Auf Tisch, Boden und Schubladen ergießt sich die braune Brühe, "und keine Kanne weit und breit". Die Zubereitung einer Ente mit zwei Köchen, zwei Rezepten und zwei Saucen endet mit der Renovierung der Küche, und selbst die "Hommage an meinen Friseur" fällt angesichts eines zu kurz geschnittenen Ponys etwas zwiespältig aus ("Ich würde ihn nie verlassen, aber gelegentlich habe ich Mordgedanken"). Als Zugabe las Anette Welp ihren Klassiker "Frauenparkplatz", in dem Peter auf absurd-komische Weise sein Leben verliert, weil er nicht von seinem Frauenparkplatz lassen will. Weiße Rosen verteilte Inge Schmidt nach diesem literarischen Rundumschlag als Dank an die Autorin, Frauenbeauftragte Ute Schneider und an die Leiterin des Büchnerhauses, Rotraud Pöllmann. Mit Sekt und Knabbereien feierten die vielen Besucherinnen schließlich den Frauentag schon ein wenig vor.
F R I E D E N S H O B E L P R E I S 2009
für hervorragende Leistungen im Einsatz für besseren Feinschliff zwischen den Geschlechtern, in Partnerschaft und Zusammenleben, manchmal auch im Auseinanderleben.
Verliehen an Anette Welp am 2. August 2009 von Monika Gentz
(Aus: Mainspitze vom 07.08.2009)
FriedensHobelpreis für Welp
VERNISSAGE "Kunst mal anders" im Treburer Rathaus mit viel Humor eröffnet / Auch Publikum wird aktiv
(dev). Zur Showbühne verwandelt sich das Rathaus in Trebur des öfteren. Meist allerdings im Großen Ratssaal, wo auch die Sitzungen der Gemeindevertretung stattfinden. Dort wird Comedy präsentiert, wenn die Macher der Treburer Theater-Tage zu ihrem Programm einladen. Diesmal stand das Rathausfoyer im Mittelpunkt des Geschehens.
Das Kulturbüro der Gemeinde Trebur hatte zur Ausstellung mit Bildern der Malerin Monika Gentz eingeladen. Die Vernissage im Rathaus Trebur stand diesmal unter dem Motto "Kunst mal anders" und wurde durch Gesang und Lesung angereichert. Alexa Hahn vom Treburer Tanz-, Gesangs- und Schauspielstudio "Perform & Yourstyle" trug mit Lisa Flach und Verena Christiansen Musicallieder vor. Anette Welp las aus ihrem Buch "Ex und Hopp" vor.
Monika Gentz nutzte die Vernissage zu einer besonderen Ehrung für Welp. Für ihre zum Teil bissigen Texte erhielt sie den von ihr selbst gestalteten "Friedenshobelpreis" in Form eines goldenen Schreinerhobels überreicht. Außerdem wurden alle Besucher zur Mitgestaltung eines neuen Kunstwerkes animiert. Eine großes Bild mit dem Treburer Wappen als Hintergrund sollte mit eigenen Zeichnungen, Handabdrücken oder ähnlichem zum Kunstwerk "WIR sind Trebur" gestaltet werden. [...]
Bild: my-Trebur.de, Bodo Zimmer
Mal wieder Ungewöhnliches von der Autorin Anette Welp an einem ungewöhnlichen Ort
Am 18. April 2009, 20.00 Uhr, hat die Inhaberin Lisa Schuster vom City-Friseur in Groß-Gerau, Frankfurter Straße, die Autorin Anette Welp zu einer Lesung eingeladen. Lisa Schuster und ihr Team zauberten eine wunderbare Atmosphäre, tatkräftig unterstützt durch Markus A. Salamon, dem Inhaber des Teespeichers Salamon. Verwöhnt mit kleinen, hübsch zubereiteten Leckereien, Sekt, Wein und Selters folgten die rund 50 überwiegend weiblichen Gäste gespannt den Kolumnen, Geschichten und Gedichten der Autorin, die mit ihrem Entertainment schnell die Nähe zum Publikum fand. (TH)
Bild: Tina Jung
(Aus: Mainspitze vom 18. März 2009)
Von Karina Merten
Die Treburer Autorin Anette Welp stellt ihr erstes Hörbuch unter dem Titel "Man(n) putzt" vor
Explodierende Koffer am Flughafen, ignorante Ehemänner und die ultimative Handtaschenphilosophie - alles das erwartet die Hörerinnen und Hörer von Anette Welps erstem Hörbuch "Man(n) putzt". Nach ihren drei Werken "Ex und Hopp" (2000), "Voll Weiblich" (2006) und "Die rote Schaukel" (2007) startet die Treburer Autorin nun eine komische Hör-Reise durch die Frauenwelt, die nicht nur Frauen, sondern auch Männer amüsant finden werden.
"Kennen Sie das?", fragt die Autorin Anette Welp zu Beginn der 16 Kolumnen auf der CD und erzählt dann zum Beispiel von ihren perfekten "Glückstagen": Der Sohnemann bringt das Frühstück ans Bett, der Chef winkt mit einer Belohnung für die gute Arbeit, die an diesem Tag schon die Kollegin komplett erledigt hat. Ein anderes Mal weiß die Kolumnistin von dem kleinen Hassgefühl zu berichten, das sie überkommt, wenn sie von den "Super-Muttis" belehrt wird, wie sie ihr Kind zu erziehen habe. Und schließlich ruft sie alle Frauen auf, sich nicht zum "Neutralchen" machen zu lassen, sondern in der Ehe Frau zu bleiben.
Ob es also die Höhen und Tiefen einer Liebe sind, die alltäglichen Sorgen einer Mutter oder die wahre Liebe einer Frau, nämlich die zu ihrem Friseur, Anette Welp bringt in den 16 Kolumnen manches alltägliche Leid von Mann und Frau gekonnt auf den Punkt. Ursprünglich in dem regionalen "Wir"-Magazin veröffentlicht, entschloss sich die gebürtige Kölnerin, ihre Kolumnen nun zu vertonen. "Ich bin schon oft angesprochen worden, dass Interessierte nach einer Lesung gerne noch ein Mal alles hören würden", erklärt die Autorin, die bereits seit zehn Jahren in Trebur lebt.
Viele der Kolumnenthemen habe sie tatsächlich erlebt: "Wenn ich etwas sehe, höre oder fühle, dann denke ich inzwischen sofort in Kolumnen", lacht Welp. Gerade Themen, in denen sie eine Veränderung erleben möchte, nimmt sich die Autorin vor. Um Bewusstmachung und Sensibilisierung gehe es ihr, betont Welp.
So wundert es nicht, dass das Thema Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen einen zentralen Stellenwert in ihren Werken einnimmt. Doch gerade die witzige Überspitzung ernster Themen macht das Hörbuch von Anette Welp zu einem wahren Hörgenuss, für Frauen und Männer gleichermaßen. Schnell findet man sich in den Geschichten selbst wieder.
Auf die Frage, wo und wie man das Hörbuch genießen sollte, antwortet Welp nur: "Überall wo die entsprechende Technik vorhanden ist, auch wenn Man(n) putzt!"
(Aus: Rüsselsheimer Echo vom 27./28.02.2009)
"Man(n) putzt" jetzt auch digital - Die Autorin Anette Welp betritt mit ihrer ersten Schreibe mediales Neuland und freut sich über den Erfolg - witzige und tiefgründige Erzählungen über den Alltag in Beziehungen.
"Kennen Sie das" - so beginnen zahlreiche Kolumnen und Erzählungen der Autorin Anette Welp (45) aus Trebur. Alltägliche Situationen zwischenmenschlicher Beziehungen aber auch männermordende Frauen stehen im Fokus von Welps zum Teil delikaten Werken. [...] Jetzt betritt sie mit ihrem Hörbuch mediales Neuland. Und es kommt gut an [...]. Seit der Veröffentlichung Anfang Dezember sei die Nachfrage groß. "Man(n) putzt!" heißt das Erstlingswerk, in dem es wie in gewohnter Weise um Themen rund um Beziehungen geht."
(Aus: Rüsselsheimer Echo vom 3.12.2008)
"Getreu dem stringent verfolgten Konzept der Reihe „Regionaler Autor trifft auf überregional bedeutende Autorenpersönlichkeit“ machte den Anfang die Treburer Dichterin und Verlagsleiterin Anette Welp.
Die gebürtige Kölnerin, die mit zum Teil ironischen Alltagsbetrachtungen aus Frauensicht regelmäßig als Kolumnistin auftritt, stellte den Zuhörern zunächst eine eher düster gefärbte Kurzgeschichte mit dem Titel „Hannahs Brille“ vor.
In dieser driftet die durch den alltäglichen Stress überforderte Hausfrau Hannah zusehends in eine Scheinwelt ab, in der sie „wie hinter einer milchigen Glasscheibe“ beginnt, sich systematisch aus dem Leben auszuklinken. Schließlich folgt sie einer wie von fern erklingenden Stimme und „springt“. Dies kann in der Folge als Rückkehr ins Leben oder als endgültige Resignation gedeutet werden.
Um die Stimmung in dieser ohnehin tristen Jahreszeit nicht gänzlich zu drücken, folgten daraufhin ein Gedicht über die Verbindung zweier Freundinnen und anschließend zwei humorvolle Betrachtungen von Alltagsszenen aus dem Leben verheirateter Paare, die Welp schon beinahe traditionell mit den Worten 'Kennen sie das?' begann."
(Aus: Groß-Gerauer Echo vom 11.03.2008 - Buchmesse)
"'Kennen Sie das?' ist eine von Welp gern benutzte Wendung, die auch in 'Der dicke Rote' Urständ feiert: Über beide Ohren verliebt, kauft sich Frau neue Kleider und Reizwäsche. Kaum ist der Kerl weg, trägt sie wieder den dicken roten Schlabberpulli. Den bietet die Autorin im Internet nicht an, wohl aber T-Shirts mit der Aufschrift: 'Voll Weiblich .... und die, die es immer noch nicht verstanden haben: Ex und hopp!'"
(Aus: Darmstädter Echo vom 18.06.2007)
"Auch der Chef hat sein Macho-Gehabe nicht überlebt. Der Vorgesetzte machte die Sammlung der Männer komplett, die bereits ihr Fett wegbekommen haben: Herr Egomann, der seine Frau auf eine Staubwedel schwingende Putzmaschine reduziert, Peter, der einen Frauenparkplatz blockiert und Herr S. aus T., der sein Aquarium so sehr liebt, dass er zum Fisch wird und in der Bratpfanne landet. Wie amüsant weibliche Mordeslust sein kann, erfuhren die überwiegend weiblichen Gäste bei der Lesung mit der Autorin Anette Welp im Schloss Braunshardt. [...] Favoriten waren aber jene Geschichten, in denen es Männern mit Augenzwinkern und englischem Humor an den Kragen geht. [...]"
(Aus: Rüsselsheimer Echo vom 19.04.2007)
"Während Welps zweites Buch "Voll Weiblich" Beziehungen zum Thema hatte, sich mit Ängsten auseinandersetzte und in die Tiefe blickte, folgt "Die rote Schaukel" mit spannenden Geschichten über Liebesspiele und Mordlust der Tradition von "Ex und hopp". Die Botschaft ist klar: Männer sollten Frauen nicht unterschätzen. Zumindest nicht die Protagonistinnen, die sich dafür in Welps Geschichten bitter-süß und meist mit einem Lächeln auf den Lippen rächen. Mit List und viel weiblichem Charme bestrafen die Frauen in Welps Kurzgeschichten jene Männer, die sich als Sieger über das vermeintlich schwache Geschlecht fühlen. [...]"
(Aus: Allgemeine Zeitung Rhein-Main-Anzeiger vom 31.10.2002)
"Strafe muss sein, scheint sich die Autorin öfter zu denken, die in ihrer Heimatstadt neben Germanistik und Bibliothekswissenschaften ja auch Pädagogik studiert hat. Ihrer Erziehungsmethoden sind allerdings reichlich drastisch. So muss Bürgermeister Willi Wischlowski, als er zum ersten Mal abends den Weg vom Rathaus zu seiner Wohnung sucht, das fehlen von Straßenlaternen feststellen. Schade nur, dass er keine Abhilfe mehr schaffen kann, weil er einen offen stehenden Kanalschacht übersieht. [...]"
(Aus: Westfalenzeitung vom 13.06.2001)
"Ex und hopp. Liebesspiel und Mordeslust" wird nicht nur Frauen gefallen. Auch Männer sollten es lesen. Sie könnten etwas über weibliche Gefühle und Sehnsüchte lernen, und mancher über sich selbst."
(Aus: MATHILDE, Jan./Febr. 2001)
"Auf nachdenkliche mit makaberem Humor unterlegte Art und Weise werden bedrohte Frauen beschrieben, die aufbegehren und auch vor Mord nicht zurückschrecken. Die Frauen in den Geschichten haben es satt, diplomatisch, zugänglich und aufopfernd zu sein."
(Aus: Mainspitze, Kultur, vom 02.10.2000)
"Ob diese Geschichten auch Männer erheitern, sei dahingestellt. Voraussetzung wäre die Fähigkeit, über sich und die Schwächen des eigenen Geschlechts lachen zu können. [...] Im Stile von Kriminalautorinnen wie Ingrid Noll oder Sabine Deitmer entledigen sich die Protagonistinnen des vermeintlich starken Geschlechts: Jahrelang gedemütigte, enttäuschte, belogene und betrogene Frauen werden zu männermordenden Bestien, ein Fön rutscht - "versehentlich" - in die Badewanne, Selbstmorde geschehen. [...]"